28.11.2022 | Natur zum Anpacken – Freiwillige am Lauterberg aktiv

Bergwaldprojekt und DBU Naturerbe kooperieren auf DBU-Naturerbefläche Lauterberg

DBU-Naturerbefläche Lauterberg - Hordengatterbau © Bergwaldprojekt e. V.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Bergwaldprojekts bauen auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg flexible Schutzzäune aus Holz, um die aufwachsenden Buchen und Eichen vor Wildverbiss zu schützen.
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Coburg. 13 freiwillige Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland nutzen ihre Freizeit, um sich im praktischen Naturschutz zu engagieren: Vom 27. November bis zum 3. Dezember ist der Verein Bergwaldprojekt zum 5. Mal zu Gast auf der DBU-Naturerbefläche Lauterberg nördlich von Coburg. Eine Woche lang leisten die Teilnehmenden einen persönlichen Beitrag, um dort heimischen Laubbaumarten wie Buche und Eiche für eine natürliche Waldentwicklung unter die Arme zu greifen.

Naturschutz als Gemeinschaftsaufgabe

Dieses Mal stehen heimische Laubbäume im Fokus: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus ganz Deutschland bauen flexible Schutzzäune aus Holz, um die aufwachsenden Buchen und Eichen vor Wildverbiss zu schützen. „Dort wo Nadelholz aufgrund der Trockenheit abgestorben ist oder wegen Borkenkäferbefall gefällt wurde, wachsen nun junge Laubmischwälder aus Sämlingen auf. Diese Naturverjüngung unterstützen wir, indem wir sogenannte Hordengatter errichten“, erklärt Revierleiter Jens-Eckard Meyer vom Bundesforstbetrieb Reußenberg. Mit vier Meter langen Holzlatten werden Zaunelemente errichtet und um die aufwachsenden Jungbäume gestellt. „Die freiwilligen Helferinnen und Helfer leisten hier harte Arbeit“, stellt Meyer fest. Arbeit, die sich lohnt: So entstehe ein Laubmischwald, der zukünftig besser für Klimawandelfolgen wie Trockenheit und Kalamitäten gerüstet ist.

Bergwaldprojekt organisiert 161 Projektwochen im Jahr

Unter fachkundiger Leitung von Henning Aulich vom Bergwaldprojekt werden die Teilnehmenden praktische Erfahrungen sammeln. „Das Bergwaldprojekt bringt mit seinen Einsatzwochen allein in Deutschland dieses Jahr fast 5.000 Menschen in die Natur. 2022 finden 161 Projektwochen an 81 verschiedenen Standorten in ganz Deutschland statt. Indem sich die Ehrenamtlichen aktiv für die Natur engagieren, entwickeln sie auch neue Beziehungen zu ihr. Die positiven Erfahrungen aus den Projektwochen bestärken die Freiwilligen darin, auch ihren eigenen Alltag naturverträglicher und ressourcenschonender zu gestalten. So beteiligen sie sich aktiv am dringend notwendigen Wandel hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft“, weiß Aulich. Insgesamt fünf Projektwochen finden in diesem Jahr auf DBU-Naturerbeflächen statt. Ziel der Arbeitseinsätze ist der Schutz und die Wiederherstellung der Ökosysteme, den Teilnehmenden die Bedeutung und die Gefährdung unserer natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen und eine breite Öffentlichkeit zu einem naturverträglichen Umgang mit den natürlichen Ressourcen zu bewegen. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.bergwaldprojekt.de.

DBU Naturerbe kümmert sich um Naturschutz auf 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 71 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 ha in zehn Bundesländern. Auch in Folge der Wiedervereinigung hat der Bund bislang etwa 164.000 ha wertvoller Naturfläche als Nationales Naturerbe ausgewiesen und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern. Weitere Informationen finden Interessierte unter www.dbu.de/naturerbe.

HINWEIS AN DIE REDAKTIONEN: Bei Interesse sind Sie herzlich eingeladen, sich selbst einen Eindruck von den Arbeiten vor Ort zu machen. Bitte melden Sie sich beim Revierleiter Jens-Eckhard Meyer oder bei uns (siehe Kontakt unten), um einen Termin zu vereinbaren.

Bundesforstbetrieb Reußenberg
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