08.12.2022 | Strategisches Wildmanagement im Visier: Wald gesperrt

Ziele im DBU Naturerbe Cuxhavener Küstenheiden: Seuchenschutz und Naturverjüngung ohne Zaun

Rehwild auf Wildwiese © Egbert Brunn/Bundesforst
Das spezielle Wildmanagement auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden dient den gesetzten Naturschutzzielen. Die Wildbestände sollen eine Naturverjüngung ohne Zaun zulassen.
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Cuxhaven. Vorsicht beim Waldspaziergang: Am Freitag (9. Dezember) findet von 8:30 Uhr bis 13:30 Uhr eine Gemeinschaftsjagd auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden statt. Für den Zeitraum ist der Berenscher Forst bis zum Wisentgehege und das ehemalige Munitionsdepot Oxstedt für Passanten gesperrt. Als Veranstalterin bittet die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, für einen Spaziergang auf den Altenwalder Forst auszuweichen und Hunde nahe dem Jagdgebiet anzuleinen. Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte besonders vorsichtig fahren und auf Wildwechsel sowie freilaufende Jagdhunde eingestellt sein. Die Jagdhunde sind wichtige Helfer bei der Gemeinschaftsjagd und durch auffällige Signalbänder und Schutzwesten schnell erkennbar. „Wer einen Jagdhund an Straßen antrifft, der rufe bitte die Telefonnummer an der Halsung des Hundes an“, bittet Revierleiter Dominik Sucker-Weiß vom Bundesforstbetrieb Niedersachsen.

Zuviel Wild schadet der Naturverjüngung im Wald

Der rund 1.400 Hektar (ha) große ehemalige Truppenübungsplatz ist heute dem Naturschutz gewidmet. Das spezielle Wildmanagement dient den gesetzten Naturschutzzielen. „Wir möchten einen naturnahen Laubmischwald mit heimischen Gehölzen -wie Birke, Eiche, Buche und Eberesche- die natürlicherweise in den Küstenheiden vorkommen, fördern. Damit diese kleinen Bäume eine Chance haben, müssen wir dafür sorgen, dass das Wild nicht zu viel von den Pflanzentrieben verbeißt“, erklärt Christian Sürie, Leiter Betriebsmanagement im DBU Naturerbe. Die Wildbestände müssen demnach der Naturraumkapazität angemessen sein und eine Naturverjüngung ohne Zaun zulassen.

Wildschweinjagd als Seuchenschutz

Laut Bundeslandwirtschaftsministerium wachsen die Wildschweinbestände in Deutschland seit Jahren stetig an. Dadurch entstehen Wildschäden in der Landwirtschaft und die Gefahr der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest nimmt zu. „Der aktuelle Seuchenverlauf in Deutschland macht es notwendig, dass wir auf unseren Flächen des Nationalen Naturerbes entsprechend reagieren“, erklärt Sürie. Um einen Beitrag zum Seuchenschutz und zur Wildschadensabwehr zu leisten, nehmen die Schützen am Wochenende das Schalenwild ins Visier.

Schützen verwenden bleifreie Munition

In der Regel organisiert der Bundesforstbetrieb Niedersachsen im Auftrag des DBU Naturerbes ein bis zwei sogenannte Bewegungsjagden im Winter. Alle Schützen weisen Schießnachweise vor und verwenden bleifreie Munition. So werden keine Schwermetalle in den Naturkreislauf eingebracht und die davon ausgehenden Risiken für Mensch und Tier vermieden.

Bundesforstbetrieb Niedersachsen
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