DBU aktuell Nr. 2 | 2021

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Festakt 30 Jahre DBU mit Merkel © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Grußwort: Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte) würdigte die Arbeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) beim digitalen Festakt zum 30-jährigen Bestehen der Stiftung. Sie danke allen, die sich in der und für die Deutsche Bundesstiftung Umwelt engagieren, „sehr herzlich für die wertvolle Arbeit“, so die Kanzlerin. DBU-Generalsekretär Alexander Bonde (links) sagte in der von Hanna Gersmann (rechts) moderierten Veranstaltung, die DBU werde auch in Zukunft die Förderung von Exzellenz an Öko-Innovationen verstärkt voranbringen.
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Festveranstaltung zum 30-jährigen DBU-Bestehen © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Zum runden DBU-Geburtstag hielt Frans Timmermans, der Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Klimaschutz, die Festrede. Neben Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gratulierten auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die DBU-Kuratoriumsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter.
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DBU-Gebäude © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Black Forest
Beginn einer blühenden Erfolgsgeschichte für mehr Umwelt- und Klimaschutz: Das DBU-Gebäude in der Phase der Fertigstellung (oben) … und in einer Aufnahme aus dem Jahr 2020 (unten). Die Bilanz 30-jähriger DBU-Fördertätigkeit: rund 1,9 Milliarden Euro Fördermittel für mehr als 10.200 innovative Projekte im Umweltschutz.
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Spatenstich
Erster Spatenstich für den Neubau des DBU-Hauptgebäudes am 17. 9. 1993 (v.l.): Osnabrücks Oberbürgermeister Hans-Jürgen Fip, Architekt Prof. Erich Schneider-Wessling, DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde und DBU-Kuratoriumsmitglied Prof. Dr. Wolfgang Engelhardt
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1.) 30 Jahre DBU: Digitaler Festakt mit Bundeskanzlerin

„Die DBU ist in Fragen eines nachhaltigen Lebens und Wirtschaftens eine entscheidende Impulsgeberin für Wissenschaft und Praxis“, sagte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel zum 30-jährigen Bestehen der Stiftung. In ihrer virtuellen Grußbotschaft betonte die Kanzlerin, dass die Tätigkeit der DBU nach wie vor Aktualität hat: „Ihr Wirken ist gerade auch jetzt gefragt: Schließlich hat uns die Coronapandemie einmal mehr – und das auf sehr dramatische Weise – unsere Abhängigkeit von Natur und Umwelt ins Bewusstsein gerufen.“

Die DBU nahm am 1. März 1991 ihre Tätigkeit auf. Dieses Jubiläum wurde nun auf den Tag genau 30 Jahre später unter dem Leitgedanken „Nachhaltig in die Zukunft“ mit einem digitalen Festakt gefeiert. Neben der Kanzlerin würdigte auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze die Stiftung, die „seit 30 Jahren der Garant für einen demokratischen Umweltschutz in Deutschland“ sei. Die DBU-Kuratoriumsvorsitzende und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, bescheinigte der Stiftung „ein waches Auge, Offenheit für Neues, eine gute Portion Mut und Zuversicht“. Genau das brauche unsere Gesellschaft, um unsere Zukunft umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.

Frans Timmermans: „Die kommenden Jahre sind entscheidend“

Als Gastredner live aus Brüssel zugeschaltet war Frans Timmermans, der Vizepräsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Klimaschutz. Timmermans, der verantwortlich ist für den von der EU anvisierten europäischen „Green Deal“, sagte in seiner Festrede: „Wir stehen an einem entscheidenden Moment im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise. Es ist wirklich fünf vor zwölf.“ Die kommenden Jahre werden nach Timmermans‘ Worten ausschlaggebend sein, „ob es uns gelingt, unseren Kindern und Enkelkindern einen Planeten zu hinterlassen, auf dem sie ein glückliches und gesundes Leben führen können“. Der Klimaschutzkommissar appellierte: „Lassen Sie uns das Jahr 2021 – das 30. Jahr des Bestehens der DBU – zu einem Jahr machen, in dem wir die entscheidenden Schritte gemacht haben.“

Hoffnungsvoller Blick in die Zukunft

Im zweiten Teil des Festaktes diskutierte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde mit der Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und DBU-Umweltpreisträgerin von 2018, Prof. Dr. Antje Boetius, dem Präsidenten des Umweltbundesamts, Prof. Dr. Dirk Messner, der Geschäftsführerin der Avermann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG aus Osnabrück, Dr. Maike Keller, sowie Myriam Rapior, Mitglied im Bundesvorstand BUNDjugend. Die Diskussionsteilnehmenden stellten dabei heraus: Um Klimawandel und Biodiversitätsverlust entgegenzuwirken, gibt es zunehmend engere Zeitfenster. Daher bedarf es klarer Vorgaben durch die Politik, flankiert von Instrumenten wie einem CO2-Preis, die Lenkungswirkung entfalten könnten. Wichtig war allen eine hoffnungsvolle Haltung, um die Menschen durch die Aussicht auf eine bessere Zukunft zu Klima- und Umweltschutz zu motivieren. Für die laufende und zukünftige Arbeit der Stiftung sagte DBU-Generalsekretär Bonde: „Die Themen Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft sind es, wo wir gut beraten sind, die Chancen zu nutzen – und das passt auch zum Naturschutz, denn wir wissen, wie wichtig es ist, mit neuen technologischen Methoden zu arbeiten.“ Zudem hätten Umweltkommunikation und Umweltbildung eine zentrale Rolle, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, so Bonde.

Moderiert wurde der Festakt von der Journalistin Hanna Gersmann.

Drei Prologveranstaltungen im Februar

Als Auftakt zum Festakt dienten drei digitale Prologveranstaltungen, die umweltrelevante Themen aufgriffen. So debattierten im #DBUdigital Online-Salon am 1. Februar unter anderem Reinhard Schneider, der geschäftsführende Gesellschafter der Werner & Mertz GmbH, und Dr. Antje von Dewitz, die Geschäftsführerin des Outdoor-Ausrüsters Vaude, zum Aspekt Wirtschaft. Eine Woche später, am 8. Februar, widmeten sich Prof. Dr. Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sowie Susanne Belting, die Fachliche Leiterin der DBU Naturerbe GmbH, Fragen zur Artenvielfalt. Den Abschluss der Prolog-Trilogie machte am 15. Februar eine Diskussion zwischen DBU-Umweltpreisträger Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), sowie Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft.

Kapital in vollem Umfang erhalten

Die Bilanz der Stiftung nach 30 Jahren Fördertätigkeit kann sich sehen lassen: Die DBU unterstützte bisher mehr als 10.200 innovative Projekte zum Schutz der Umwelt mit etwa 1,9 Milliarden Euro Fördermitteln. Schlugen zu Beginn 2,5 Milliarden Mark (1,3 Milliarden Euro) als DBU-Stiftungskapital zu Buche, sind es derzeit 2,3 Milliarden Euro. „Das Kapital wurde damit auch real, also inflationsbereinigt, in vollem Umfang erhalten“, sagte DBU-Abteilungsleiter und Chef der Vermögensanlage, Michael Dittrich.