DBU aktuell - Nr.4 April 2008

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

DBU-Aktuell
Die Entwickler vor ihrer neuen Entzunderungsanlage
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6.) Umweltfreundliches Entzunderungsverfahren für Bänder und Bleche

Die Firma AIRMATIC Gesellschaft für Umwelt und Technik mbH (Hemer) hat in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Energie- und Umweltverfahrenstechnik der Universität Siegen ein neues, umweltfreundliches Entzunderungsverfahren für kaltes Warmbandblech entwickelt. Das neue Verfahren basiert auf dem bereits zur Marktreife gebrachten Bandreinigungsverfahren mit patentierter Hochdruck-Vakuum-Technik, das ebenfalls ein DBU-Förderprojekt war.

Innerhalb der Sprühkammer einer zweigeteilten Arbeitshaube wird eine Wasser-/Zunder-Suspension mit einer definierten Partikelgrößenverteilung über ein fliehkraftbasiertes Rotorsystem auf das zu entzundernde Blech gestrahlt. Die mit sehr hoher Energie auftreffenden Zunderpartikel lösen die Zunderdeckschicht vom Stahlsubstrat ab. Gleichzeitig werden der gelöste Zunder und die aufgebrachte Suspension in der zweiten Kammer unter Vakuum abgesaugt, so dass das Warmband entzundert wird und trocken die Arbeitshaube verlässt. Das neue chemikalienfreie Verfahren arbeitet nahezu abwasser- und abfallfrei, weil das Wasser-/Zunder-Gemisch im Kreislauf gefahren werden kann. Da das Strahlmittel als Suspension zugeführt und über Fliehkräfte auf das gewünschte Druckniveau gebracht wird, arbeitet es wesentlich energieeffizienter und robuster als die herkömmlich im Abrasivstrahlbereich eingesetzte Kombination aus Hochdruckpumpen und Zweistoff­düsen.

In Zusammenarbeit mit interna­tional tätigen Anwendern wurden an einer Versuchsanlage für bestimmte Stahlsorten die optimalen Verfahrensparameter in Abhängigkeit von Entzunderungsgrad und Oberflächengüte ermittelt. Dabei konnte die sichere Funktionsweise des neuen Verfahrens nachgewiesen werden.

www.airmatic-systeme.de