DBU aktuell Nr. 3 | 2016

Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Sehen Sie selbst... © Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Chairperson, Board of Trustees, Rita Schwarzelühr-Sutter
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Sicherung des Nationalen Naturerbes: eine der zentralen Aufgaben der DBU

2.) Schwarzelühr-Sutter zu 25 Jahre DBU: Kenne keine vergleichbare nichtstaatliche Institution

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) feiert Geburtstag: Am 1. März 1991 hat sie in Osnabrück ihre Arbeit aufgenommen, nach einem Vierteljahrhundert sind nun über 9 000 innovative und umweltentlastende Modellprojekte mit rund 1,6 Mrd. Euro und viel selbst eingebrachtem Expertenwissen umgesetzt worden. Das Stiftungskapital des Bundes, das aus dem Privatisierungserlös der Salzgitter AG stammt, wuchs gleichzeitig von ursprünglich rund 1,28 auf heute über 2,1 Mrd. Euro. Damit hat die DBU mehr Geld in die Förderarbeit gesteckt als ihr seinerzeit anvertraut wurde – und dennoch ihr Vermögen um über 800 Mio. Euro aufgestockt.

Anlässlich des 25. Jubiläums unterhielt sich DBU aktuell mit der Kuratoriumsvorsitzenden der DBU, Rita Schwarzelühr-Sutter.

DBU aktuell: Jubiläen sind immer auch ein Anlass, Bilanz zu ziehen: Was war für Sie in den vergangenen 25 Jahren der entscheidende Beitrag der DBU zum Umweltschutz?
DBU Kuratoriumsvorsitzende Rita Schwarzelühr-Sutter: Die Stiftung ist – in kluger Ergänzung zu zivilgesellschaftlichem Engagement und staatlichem Handeln – in vielen Bereichen strukturbildend gewesen, beispielhaft genannt seien die Innovationsförderung im Mittelstand, die zentrale Rolle bei der Sicherung des Nationalen Natur­erbes, dem Kulturgüterschutz und dem Aufbau einer Vielzahl modellhafter Umweltbildungszentren. Ohne die DBU wäre es hier nicht zu derartigen Entlastungseffekten für die Umwelt gekommen. Faszinierend ist aus meiner Sicht dabei die Bandbreite der Themen und Kompetenzen. Ich kenne keine vergleichbare nichtstaatliche Institution, die mit derartiger Professionalität zugleich Innovationen in Technik-, Forschungs-, Naturschutz- und Bildungsprojekten unterstützt. Angesichts der komplexen, interdisziplinären Herausforderungen des Umweltschutzes ist diese Vielfalt ein hohes Gut!

DBU aktuell: Sie sind nun seit rund eineinhalb Jahren als Kuratoriumsvorsitzende der DBU tätig. Worin sehen Sie für Ihre Amtszeit die wichtigsten Umweltentlastungseffekte durch die Arbeit der Stiftung?
Schwarzelühr-Sutter: Die Umweltentlastungseffekte erzielen die kreativen, klugen und modellhaften Projekte, die wir fördern – nicht die Stiftung. Unsere Hauptaufgabe besteht darin, das Förderangebot der DBU passgenau, risikofreudig und problemorientiert so auszurichten, dass das Potenzial der Projekte im Sinne der Umwelt und im Rahmen der Stiftungsmöglichkeiten möglichst optimal ausgeschöpft werden kann. Hier haben Kuratorium, Generalsekretär und Beschäftigte in den vergangenen eineinhalb Jahren mit der Formulierung eines Leitbildes, einer umfassenden Evaluation der Stiftungsarbeit und vor allem einer Komplettüberarbeitung der Förderleitlinien den Schwerpunkt ihrer Arbeit gesetzt – nach meiner Einschätzung übrigens sehr erfolgreich.

DBU aktuell: DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Botter­mann hat erklärt, dass die DBU ihre Anstrengungen angesichts der großen ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart noch intensivieren wird.
Schwarzelühr-Sutter: Die Herausforderungen an den Umwelt­schutz ändern sich fortlaufend und werden dabei sicherlich nicht geringer – sie werden globaler und interdependenter, sie betreffen benachbarte Handlungs- und Politikfelder und sie umfassen zweifels­ohne auch Fragen der Produktions- und Konsummuster einer Gesellschaft. Die Stiftung versucht dieser Aufgabe mit der Neuausrichtung ihrer Förderleitlinien Rechnung zu tragen. Die DBU fördert weiterhin in der ganzen Breite ihres gesetzlichen Auftrages, sie formuliert hierzu aber stärker als bisher klar fokussierte und interdisziplinär konzipierte Förderthemen, die sowohl technische als auch gesellschaftliche, kommunikative und bildungsorientierte Lösungen ermöglichen sollen.

Ein gutes Beispiel für diesen Ansatz ist übrigens auch das aktuelle Engagement der DBU zur Integration von Geflüchteten über die Förderung entsprechender Umweltprojekte – es ist Ausdruck sowohl der gesellschaftlichen Verantwortung der Stiftung als auch der Überzeugung, dass im globalen Maßstab Umweltprobleme einen zunehmenden Anteil an den Flucht- und Migrationsgründen haben.

Zum Geburtstag erreichten die DBU auch zahlreiche Glückwünsche aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. So bescheinigte die Präsidentin des Umwelt­bundesamtes (UBA), Maria Krautzberger, der DBU, »seit ihrem Bestehen eine ganz wichtige Rolle im Umweltschutz gespielt« zu haben.

DIHK-Vize-Hauptgeschäftsführer Dr. Achim Dercks hat die DBU als »kompetenten und kooperativen Partner schätzen gelernt«.

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