Die relative Bedeutung von partikulärer Primärproduktion und bakterielle Produktion als Nahrungsquelle für das filtrierende Zooplankton unter Bedingungen der Biomanipulation

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Norbert Kamjunke

In der hocheutrophen Talsperre Bautzen, in der seit 1981 Biomanipulation und seit 1996 eine seeinterne Phosphatfällung angewandt wurden, sollten folgende Fragestellungen beantwortet werden: (1): Wie werden Primärproduktion (PP), bakterielle Produktion (BP) und die Kopplung zwischen BP und PP von der Phosphatfällung beeinflußt? (2) Wird die BP durch starken Fraßdruck der Daphnien top-down kontrolliert? (3) Werden Bakterien und Algen von Daphnien ähnlich effizient ingestiert, und wie bedeutend sind beide Nahrungsqellen für Daphnien? Unter hypertrophen Bedingungen ohne Phosphatfällung bei gleichzeitig hohen Daphnienbiomassen (1995) war die PP hoch und von Microcystis spp. dominiert, die BP dagegen meist gering, der zeitlichliche Verlauf der BP aber eng an den der PP gekoppelt. Die Phosphatfällung (1996, 1997) bewirkte bei gleichzeitig niedrigen Daphnienbiomassen einen Rückgang der PP und eine Dominanz kleiner Algen, während die BP meist höher als 1995, jedoch nicht an die PP gekoppelt war. In einem Enclosure-Experiment wurde die BP in den Daphnien-Enclosures zu Beginn durch sloppy feeding stimuliert, im weiteren Verlauf aber sowohl durch direkten Fraß als auch indirekt durch eine verringerte PP reduziert. Die Filtrierraten der Daphnien waren bezüglich Bakterien und Algen oft gleich hoch, die Ingestion der Bakterien jedoch aufgrund der höheren Biomasse der Algen meist geringer als die Ingestion von Phytoplankton. Nur im Winter und im Klarwasserstadium trugen Bakterien 87 % bzw. 42 % zur gesamten Kohlenstoffingestion der Daphnien bei. Jedoch können Bakterien Zeiten von Nahrungsmangel für die Daphnien überbrücken und dadurch die Biomanipulation stabilisieren.Dissertation: abcatalog.net/buchtipp/geowissenschaften/ 3933442036.html

Förderzeitraum:
01.12.1994 - 30.11.1997

Institut:
Technische Universität Dresden
Fakultät f. Forst-, Geo- u. Hydrowissenschaften
Institut für Hydrobiologie

Betreuer:
Carola Winkelmann

E-Mail: E-Mail schreiben