Langfristige Umweltwirkungen von Verfahren für die großflächige Landschaftspflege

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Roy Latsch

Die Arbeit wurde veröffentlicht unter:Latsch, R. (2007): Langfristige Umweltwirkungen von Verfahren für die großflächige Landschaftspflege. Forschungsbericht Agrartechnik des Arbeitskreises Forschung und Lehre der Max-Eyth-Gesellschaft im VDI (VDI-MEG), Nr. 449, Cuvillier-Verlag, Göttingen, 220 S.Zusammenfassung der PromotionsschriftIm Projektgebiet Nuthe-Nieplitz-Niederung südlich von Berlin wurde durch Langzeituntersuchungen geprüft, inwiefern mechanische Landschaftspflegeverfahren Einfluss auf die Vegetationszusammensetzung und die Nährstoffverhältnisse am Standort nehmen. Beim elfjährigen Vergleich der Pflegeverfahren ?Mähen und Räumen? und ?Mulchen? auf artenarmen Dauerversuchsflächen finden sich nur geringe Unterschiede in den Untersuchungsergebnissen. Die Variante Mulchen beeinflusst die Nährstoffsituation und die Vegetationszusammensetzung nicht negativ. Sie ist daher ebenso wie die Variante Mähen und Räumen als Maßnahme zur Offenhaltung in der Landschaftspflege geeignet. Nach zehnjährigen Parzellenversuchen zum Mulchen mit unterschiedlichem Zerkleinerungsgraden hat sich die Mahd und Nachzerkleinerung mit einem Scheibenmähwerk als die Vorzugsvariante herausgestellt. Die grobe Zerkleinerung des Aufwuchses begünstigt dessen rasche Zersetzung. Negative Einflüsse auf Menge und Zusammensetzung des Folgeaufwuchses und auf die Bodennährstoffe zeigen sich nicht. Die naturschutzfachliche Bewertung der Landschaftspflegeflächen hat gezeigt, dass sich die Ergebnisse der Dauerversuche auf Großflächen übertragen lassen. Die Überprüfung der vorgegebenen Pflegeziele dieser Flächen fällt weitestgehend positiv aus.Dass Betriebe mit einem großem Landschaftspflegeanteil ökologisch verträglich wirtschaften können, konnten die ermittelten Stoff- und Energiebilanzen belegen.Zur ökonomischen Beurteilung der Verfahren wurde eine Kostenrechnung für zwei auf das Projektgebiet angepasste Pflegeszenarien mit variablem Pflegeintervall und unterschiedlichen Transportentfernungen angestellt. Bei geringen Transportentfernungen bis zu 2 km liegen die Gesamtverfahrenskosten im Pflegeszenario Mulchen unabhängig vom betrachteten Pflegeintervall über denen im Pflegeszenario Mähen und Räumen. Bei höheren Transportentfernungen kehrt sich dieses Verhältnis um. Die jährlichen Landschaftspflegekosten sind für alle Transportentfernungen und Pflegeintervalle im Pflegeszenario Mulchen deutlich geringer als im Vergleichsszenario.

Förderzeitraum:
01.11.1999 - 31.10.2002

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