Effects of Sewage Treatment Plant Effluent on the Immune System of Rainbow Trout (Oncorhynchus Mykiss)

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Birgit Höger

Mit zunehmender Belastung der Oberflächengewässer mit einer Vielzahl chemischer Substanzen, meist anthropogenen Ursprungs konnten in den letzten Jahren vermehrt Schädigungen von aquatischen Organismen beobachtet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht mehr unbedingt akut toxische Effekte, die bei höheren Stoffkonzentrationen hervorgerufen werden, sondern systemische Effekte, die auf chronische Exposition mit geringeren Substanzmengen zurückgeführt werden können. Hierbei ist auch zu beachten, dass meist eine komplexe Mischung verschiedenster Substanzen vorliegt, die entweder über einen gemeinsamen Mechanismus wirken oder den Organismus gleichzeitig über verschiedene Mechanismen beeinträchtigen können. In den letzten Jahren wurden vor allem Eingriffe endokrin aktiver Substanzen in das Hormonsystem für die Beeinträchtigung von Organismen und ganzen Populationen verantwortlich gemacht. Zunehmend werden beobachtete Schäden bei aquatischen Spezies allerdings auch auf eine Beeinflussung des Immunsystems zurückgeführt. Die Komplexizität hormoneller und immunologischer Mechanismen in Vertebraten erschwert die Abschätzung der Effekte auf den Organismus, die bei Exposition mit Xenobiotika auftreten können. Vor allem Hormone, speziell Östrogene, beeinflussen eine Vielzahl physiologischer Funktionen. Ähnlich wie für das Hormonsystem ist auch bei einem Eingriff in das Immunsystem mit Schädigung mehrerer Funktionen im Organismus zu rechnen. Neben erhöhter Anfälligkeit immunologisch geschädigter Tiere gegenüber Pathogenen werden auch vermehrt Organschäden und eine erhöhte Tumorinzidenz beobachtet. Die Kooperation mit dem Forest Research Institut in Rotorua, Neuseeland ermöglichte die Durchführung einer Langzeit-in vivo-Studie. In einer entsprechenden Versuchsanlage konnten Forellen mit Kläranlagenausflüssen der kommunalen Kläranlage exponiert werden. Neben einer umfassenden Untersuchung des Immunstatus exponierter Tiere im Vergleich zu Kontrolltieren wurden weiter Belastungsversuche mit inaktiven Fisch-Pathogenen durchgeführt, sowie Effekte auf das endokrine System und Reproduktionsparameter untersucht.

Förderzeitraum:
01.08.2000 - 31.07.2003

Institut:
Universität Konstanz
Fakultät für Biologie
AG Umwelttoxikologie

Betreuer:
Prof. Dr. Daniel R. Dietrich

E-Mail: E-Mail schreiben