Das Projekt kombiniert empirische Untersuchungen an einer wilden Kleinspechtpopulation mit der Entwicklung eines stochastischen Simulationsmodells zur Populationsdynamik der Art. Ziel dieses Ansatzes ist es, die für den Rückgang der Art entscheidenden Faktoren herauszuarbeiten. Die Untersuchungen im Freiland finden im hessischen Vordertaunus statt. Hier werden Daten zu verschiedenen Aspekten der Brutbiologie und zur Mortalität gesammelt. Basierend auf den Daten dieser Freilanduntersuchung, sowie Literaturdaten, wird ein individuenbasiertes, stochastisches Computermodell entwickelt. Dadurch entsteht ein wirkungsvolles Werkzeug, mit dem das Verständnis für die relevanten Prozesse der Populationsdynamik verbessert und bestehende Hypothesen von Empirikern gestestet werden können.In einem zweiten Schritt wird das Modell um die räumlich-explizite Komponente erweitert, in der sowohl Zusammensetzung als auch räumliche Anordnung von verschiedenen Biotoptypen berücksichtigt wird. Mit Hilfe dieses Ansatzes kann die Auswirkung verschiedener Szenarien der Habitatveränderung (z.B. durch Landnutzung oder Schutzmaßnahmen) auf die Kleinspechtpopulation gestestet werden. Aufbauend auf diesen Ergebnissen können Vorschläge für Managementmaßnahmen ausgesprochen werden.