Sonnenblume / Orobanche cumana als Modellsystem für chemisch induzierte Resistenz von Nutzpflanzen gegenüber parasitischen Unkräutern

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Holger Buschmann

Sommerwurzgewächse (Orobanchaceen) verursachen weltweit Ertragsverluste bei verschiedenen Nutzpflanzen. Konventionelle Kontrollmaßnahmen wie Bodenentseuchung oder Herbizideinsatz sind entweder nicht effektiv oder stark umweltbelastend. Resistenzzüchtungen der betroffenen Nutzpflanzen sind bisher wenig erfolgreich. Daher sind wir auf der Suche nach neuen Kontrollmaßnahmen. Die neuerdings im Pflanzenschutz eingesetzte Resistenzaktivierung unter Ausnutzung der systemisch erworbenen Resistenz (SAR) erzielt insbesondere bei schwer kontrollierbaren phytopathogenen Pilzen und Bakterien Erfolge. Vorarbeiten zeigten, daß sich mit Hilfe von Benzothiodiazolen die Resistenz der Sonnenblume derart aktivieren läßt, daß es zu starken Reduktionen (bis zu 95%) des Befalls mit O. cumana kommt. Es handelt sich damit um den ersten Beleg für eine ?induzierte Resistenz? in Nutzpflanzen gegenüber parasitischen Unkräutern. Dieser innovative Ansatz zur Kontrolle parasitischer Unkräuter wurde vor Kurzem zum Patent angemeldet. Innerhalb des beantragten Projektes sollen die biochemischen und histologischen Grundlagen der aktivierten Resistenz erforscht werden. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Untersuchungen zur Produktion und Lokalisierung von Phytoalexinen, reaktiven Sauerstoffintermediaten und PR-Proteinen. In Kooperation mit verschiedenen Arbeitsgruppen sollen ferner Untersuchungen zur Akkumulation weiterer an der Abwehr beteiligter Proteine durchgeführt werden.

Förderzeitraum:
01.12.2001 - 30.11.2004

Institut:
Universität Hohenheim
Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie
in den Tropen und Subtropen

Betreuer:
Prof. Dr. Joachim Sauerborn

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