Das Forschungsprojekt zielt auf die Verbesserung des Zertifizierungssystems für ökologische Lebensmittel. Aufgrund der hohen Wachstumsdynamik ist das bisherige Kontrollsystem nicht mehr effizient. Wie der Nitrofen-Fall zeigt, können Schwachstellen der Kontrolle und Überwachung das umweltpolitisch wichtige Segment ökologischer Lebensmittel ernsthaft gefährden und die dort tätigen mittelständischen Unternehmen in ihrer Existenz bedrohen. Das Vorhaben hat einen theoretischen und einen empirischen Teil und ist an der Schnittstelle von Wirtschaftswissenschaften und Agrarwissenschaft angesiedelt. In theoretischer Hinsicht wird auf den institutionenökonomischen Ansatz zurückgegriffen, der aus ökonomischer Perspektive Situationen mit asymmetrischer Informationsverteilung und ggf. betrügerisch handelnden Akteuren untersucht. Die empirische Untersuchung besteht aus folgenden Modulen:1. Darstellung der Struktur des deutschen Ökokontrollsystems, Analyse anders gelagerter nationaler Öko-Zertifizierungssysteme bzw. konventioneller QS- Zertifizierungsansätze. 2. Befragung von landwirtschaftlichen Unternehmen zu den Stärken und Schwächen des Öko-Zertifizierungsmodells.3. Durchführung einer Delphi-Studie als zweistufige Expertenbefragung.4. Zusammenführung der vorhergehenden Arbeitsschritte in einem Experten-Workshop mit Akteuren aus der Wertschöpfungskette und interessierten Wissenschaftlern.