Mikrohabitatnutzung syntoper Waldfledermäuse - ein Vergleich genutzter Strukturen in anthropogen geformten Wäldern Mitteleuropas

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Volker Runkel

Die Auswirkungen der im Habitat vorhandenen Strukturen ? oft als Ursache wirtschaftlicher Nutzung ? auf die Fledermausfauna sind kaum erforscht. Ehemals reich strukturierte Lebensräume wie Wälder, die durch die menschliche Nutzung ihre natürliche Form verloren haben, sind ein wichtiger Lebensraum vieler bedrohter Fledermausarten. Für den Schutz dieser Lebensräume und Jagdhabitate ist die Kenntnis der von den Fledermäusen benötigten Strukturen wichtig. Bisherige Ansätze basieren auf rein individuellen Untersuchungen, es überwiegen häufig anekdotische Beobachtungen.Mittels automatischer und simultaner akustischer Erfassung, sowie standardisierten Transekten, möchte ich die Fledermausaktivität in verschiedenen Waldbiotopen unter Berücksichtigung der dort vorhandenen Strukturen untersuchen. Für einzelne Wirtschaftswälder soll dabei exemplarisch die Bedeutung als Jagdhabitat charakterisiert werden. Dies ist eine Vorraussetzungen für die Einrichtung wichtiger Vegetationsstrukturen im Lebensraum der bedrohten Fledermäuse. Damit die theoretischen Ziele und Ergebnisse auch in der Praxis verwirklicht werden können, versuche ich durch die Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz (LfU) und der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) praktische Lösungsansätze zu schaffen. Die Arbeit soll auch als Grundlage für eine standardisierte Erfassung der Fledermäuse in ihren Jagdhabitaten dienen (Monitoring).Neben dem Aspekt des Schutzes der Tiere interessiert mich aber auch die wissenschaftliche Frage nach der Einnischung der europäischen Fledermäuse in ihrem Jaghabitat. Gibt es spezielle Strukturen, die einzelne, syntop vorkommende Fledermausarten gezielt nutzen oder findet man rein opportunistisches Verhalten? Arbeiten an z.B. dem Großen Mausohr oder der Bechsteinfledermaus deuten bereits auf eine Einnischung durch strukturelle Komponenten des Lebensraumes hin.

Förderzeitraum:
01.04.2003 - 31.03.2006

Institut:
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Institut für Zoologie II

Betreuer:
Prof. Dr. Otto von Helversen

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