Oxidation von organischen Verbindungen in Anwesenheit von gelösten Huminstoffen

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Ulf Trommler

Rund 70% des in Deutschland produzierten Trinkwassers werden aus Grundwasser gewonnen. Demnach bildet Grundwasser eine essenzielle Ressource für Mensch und Natur. Selbst ein ausgeprägter vorsorgender Grundwasserschutz kann bestehende Kontaminationsherde in überschaubaren Zeiträumen nicht in ihrer Wirkung begrenzen. Ebenso wenig können neue Beeinträchtigungen des Grundwassers durch Industrie und Landwirtschaft ausgeschlossen werden.Im Rahmen des Projektes ? das in die Erarbeitung innovativer Sanierungsstrategien für kontaminierte Grundwasserleiter und Abwässer eingebettet ist - werden traditionelle Oxidationsreaktionen unter Nutzung von Permanganat und Wasserstoffperoxid sowie AOP-Systemen (Advanced Oxidation Processes) in Anwesenheit von ubiquitären, gelösten Huminstoffen (Dissolved Organic Matter) untersucht. Der Focus liegt auf der komplexen Interaktion von huminstoffmediierter Sorption und Reaktion in Hinblick auf die Thermodynamik und Kinetik der Oxidationsprozesse mit ausgewählten polyzyklischen Aromaten und prioritären Schadstoffen wie Chlorphenolen unterschiedlicher Hydrophobie und Reaktivität.vorläufige Ergebnisse:? Huminstoffe verfügen in Abhängigkeit vom Reaktionsmechanismus über eine promovierende Wirkung bei Oxidationsreaktionen. Die gängige Lehrmeinung ?Sorption schützt vor Reaktion? muss differenziert betrachtet werden.? Mineralische Komponenten und chinoide funktionelle Gruppen im polymeren Huminstoffmolekül wirken reaktionsfördernd.? Die Anwesenheit von gelösten Huminstoffen steigert signifikant die Selektivität Wasserstoffperoxid-initiierter Oxidationen.? Die radikalinduzierte Fenton-Oxidation von Chlorphenolen zeigt, dass dimere, toxikologisch bedenkliche Produkte wie chlorierte Biphenyle, Diphenylether und Dibenzofurane gebildet werden.

Förderzeitraum:
01.06.2003 - 31.05.2006

Institut:
Universität Leipzig
Fakultät für Chemie und Mineralogie
Institut für Organische Chemie

Betreuer:
Prof. Dr. Bärbel Schulze

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