Braunrost ist eine der wichtigsten Krankheiten an Winterweizen und die wichtigste an Winterroggen.Im Rahmen des Stipendiums sollen Wissenslücken über die Epidemiologie des Braunrostes an Winterroggen geschlossen und die Frühphase der Epidemien von Winterweizen- und Winterroggenbraunrost beschrieben werden. Es soll ein Simulationsmodell für Braunrostepidemien, unbeeinflusst, sowie bei veränderter Dynamik nach einer Bekämpfungsmaßnahme entwickelt werden. Mit Hilfe der Entwicklung eines komplexen Prognose- und Entscheidungsmodells zur Braunrostbekämpfung sollen ökologisch und ökonomisch sinnvolle Fungizidbehandlungen gewährleistet werden.Im Versuchsjahr 2002 / 2003 wurden fünf Winterroggen- und Winterweizenversuche in Rheinland-Pfalz untersucht, weiterhin wurde auf 12 Beobachtungsflächen der Winterroggen- und Winterweizenbefall wöchentlich erhoben. Mit Hilfe dieser Daten konnte ein konzeptionelles Modell entwickelt werden. Erste Modellansätze wurden erarbeitet. Das Modell PUCREC 1 soll das Erstauftreten von Braunrost auf verschiedenen Blattetagen in verschiedenen Regionen prognostizieren, PUCREC 3, ein analytisches Modell, soll das Befallsrisiko in Abhängigkeit von der Witterung (Infektionsdruck) berechnen. Mit Hilfe des Infektionsdrucks kann der Befallsparameter Befallshäufigkeit simuliert werden. Weiterhin wurde ein Strukturmodell, PUCREC 2, entwickelt, welches Befallsverläufe simulieren soll. Erste Ergebnisse zeigten, dass mit den Modellansätzen weiter gearbeitet werden kann. Allerdings müssen die Ansätze mit Hilfe von Klimaschrank- und Feldversuchen noch modifiziert werden. Die im Vorjahr erarbeiteten Modellansätze PUCREC 1 und PUCREC 3 wurden bundesweit getestet. Mit Hilfe von Klimaschrankversuchen am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück konnte eine neue Keimungsrate für Uredosporen von Roggenbraunrost berechnet werden. Weiterhin wurden Daten über die Latenzzeit von Roggenbraunrost in Abhängigkeit von Temperatur erarbeitet. Die Ergebnisse der bundesweiten Überprüfung des Modells PUCREC 3 waren zufriedenstellend. Allerdings gab es teilweise große Abweichungen zwischen Bonitur und Simulation. Durch die Nutzung von Regional- und Schlagfaktoren wird eine Verbesserung der Modellergebnisse angestrebt. Im Versuchsjahr 2004 / 2005 finden zahlreiche Versuche statt. In Rheinland ? Pfalz sind es insgesamt acht Roggen- und vier Weizenversuche. Außerdem werden fünf Roggen- und zwei Weizenflächen wöchentlich auf den Befall mit Braunrost untersucht. Bundesweit werden Weizen- und Roggenflächen auf Braunrostbefall untersucht. Mit Hilfe dieser Daten sollen die vorhandenen Modellansätze getestet werden und weitere Daten zur Modellentwicklung erhoben werden.