Clean Development Mechanism im Rahmen von Städtepartnerschaften - Potenzial zur Reduktion von Transaktionskosten?

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Maike Sippel

Der vom Menschen hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe verursachte Klimawandel geht einher mit einem Anstieg des Meeresspiegels, einer Verschiebung der Klimazonen und einer Häufung von extremen Wetterereignissen. Als global verbindliche Regelung zum Klimaschutz wurde 1997 das Kyoto-Protokoll verabschiedet, das Industrie- und Transformationsländern für 2008-2012 ein Emissionsminderungsziel von 5,2% gegenüber 1990 vorschreibt. Der im Kyoto-Protokoll verankerte ?Clean Development Mechanism? (CDM) ermöglicht es Industrieländern, Investitionen in Emissionsminderungsprojekte in Entwicklungsländern zu tätigen und sich die erzielten Emissionsreduktionen auf ihr Ziel anzurechnen. CDM-Projekte sollen zur Nachhaltigen Entwicklung in den Gastländern beitragen.Die Kosten der durch den CDM generierten Emissionszertifikate werden die Anzahl der CDM-Projekte bestimmen. Sie setzen sich aus technischen Vermeidungskosten und Transaktionskosten zusammen und konkurrieren mit den heimischen Vermeidungskosten und den Emissionzertifikaten aus weiteren Kyoto-Mechanismen wie dem Emissionshandel. Es wird davon ausgegangen, dass die Höhe der Transaktionskosten eine bedeutende Rolle bei der Kosteneffizienz von CDM-Projekten spielen wird.Die kommunale Ebene weist ein großes Emissionsminderunspotenzial auf. Zahlreiche Städte sind in Netzwerken zum Klimaschutz aktiv und unabhängig davon praktizieren viele Städte Nord-Süd-Zusammenarbeit in Städtepartnerschaften. Bislang wurde über die Einbindung der kommunalen Ebene in den globalen Klimaschutz und über die Nutzung der Kyoto-Mechanismen kaum nachgedacht.Die Forschungsarbeit geht deshalb der Frage nach, welche Auswirkungen auf die wirtschaftliche Attraktivität von CDM-Projekten sich durch deren Durchführung im Rahmen von Städtepartnerschaften ergibt. Hier sollen Möglichkeiten zur Reduktion von Transaktionskosten durch die Nutzung der institutionellen Kanäle der Städtepartnerschaft Beachtung finden. Hypothetische Fallbeispiele sollen für Städtepartnerschaften verschiedener Größenkategorien qualitative Hindernisse und Chancen für die Umsetzung von CDM-Projekten beschreiben. Hierbei werden sowohl direkt von der Stadtverwaltung im Entwicklungsland als auch privat durchgeführte Projekttypen in den Bereichen Energieversorgung und Abfallentsorgung analysiert.

Förderzeitraum:
01.06.2004 - 31.12.2006

Institut:
Universität Flensburg
für Management, Energie- und Umweltmanagement

Betreuer:
Prof. Dr. Olav Hohmeyer

E-Mail: E-Mail schreiben