Klimavariabilität und Jahrringproxies - Eine dendroökosystemare Arbeit zum Verständnis des Umweltwandels in Deutschland

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Dagmar Friedrichs

Die extremen Klimaereignisse und damit verbundenen Umweltkatastrophen der letzten Jahre haben die öffentliche Aufmerksamkeit auf das Problem des globalen Umweltwandels (?global change?) gelenkt. Um die Klimaveränderungen des 20. Jahrhunderts und deren Bedeutung in die Klimageschichte einordnen zu können, ist ein umfangreiches, detailliertes Wissen über vergangene Umweltzustände und deren Variabilitäten unerlässlich. Da instrumentelle Messungen nicht weit genug in die Vergangenheit reichen, werden weltweit zahlreiche Stellvertreterdaten, sogenannte Proxidaten, unterschiedlicher zeitlicher Auflösung analysiert. Dabei sind die Jahrringe von Bäumen als jahrgenaues und weit verbreitetes terrestrisches Klimaarchiv von herausragender Bedeutung. Ein Klimaelement, welches sich durch die Analyse von Zuwachsringen rekonstruieren lässt, sind die Niederschläge. Die Veränderung des Niederschlages durch den Anstieg der Temperatur ist, vor allem auf regionaler Ebene, bislang kaum untersucht. Dabei ist der Niederschlag ein bedeutender Umweltfaktor und spielt eine entscheidende Rolle innerhalb der komplexen Zusammenhänge von Ökosystemen.Das geplante Dissertationsprojekt strebt eine auf Jahrringanalysen basierende, räumlich hoch aufgelöste, bis mindestens AD 1700 zurückreichende Rekonstruktion der Niederschlagsvariabilitäten in den nördlichen Mittelgebirgslagen Deutschlands an. Dabei wird ein räumlicher Skalensprung von der mikroskaligen Datenebene (Punktinformation) auf die mesoskalige Analyseebene (regionale Rekonstruktion) über den Einsatz dendrostatistischer Merkmale erreicht.

Förderzeitraum:
01.09.2005 - 31.08.2008

Institut:
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Geographisches Institut

Betreuer:
Prof. Jörg Löffler

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