Entwicklung neuer, umweltfreundlicher Methoden des Nematoden-Managements auf der Basis Pyrrolizidin-Alkaloide produzierender Pflanzen

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Tim Christoffer Thoden

Pflanzenparasitäre Nemtoden (Fadenwürmer) verursachen jährliche Ernteverluste von ca. 100 Mrd. US$ und zählen somit zu den bedeutendsten Schädlingen der Landwirtschaft.Der Einsatz synthetisch-chemischer Nematizide zur Nematoden-Bekämpfung ist mit hohen Umweltrisiken verbunden, weshalb solche Mittel vermehrt vom Markt genommen werden und verstärkt nach umweltfreundlichen Alternativen gesucht wird. Dazu zählt u.a. der Einsatz von sekundären Pflanzenstoffen (Botanicals) bzw. die Verwendung antagonistischer Pflanzen. Zu letzteren gehören auch Pflanzen der Gattung Crotalaria, die sich in (sub-) tropischen Gebieten im Nematoden-Management bewährt haben. Dabei ist bislang ungeklärt, worauf deren nematizide Wirkung zurückzuführen ist. Allerdings ist diese Pflanzengattung dafür bekannt, Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) zu enthalten. Dies ist eine wichtige Gruppe pflanzlicher Sekundärstoffe mit unterschiedlichen ökologischen Funktionen (z.B. Fraßschutz vor Herbivoren) und weiter Verbreitung in Pflanzen verschiedenster Familien. Dabei ist auffällig, dass die PA häufig in den Wurzeln synthetisiert werden und zudem mehr und mehr Pflanzenarten bekannt werden, bei denen sie fast ausschließlich in den Wurzeln vorkommen. Möglicherweise dient dies dem Schutz vor Wurzelparasiten wie Nematoden.Sollte sich herausstellen, dass PA nematizide Wirkung auf pflanzenparasitärer Nematoden haben, könnte sich damit neben Crotalaria-Arten ein weites Spektrum anderer PA-haltiger Pflanzenarten für das Management pflanzenparasitärer Nematoden erschließen. Dabei wäre es denkbar diese im Mischanbau als Feindpflanzen anzubauen, als Gründünger bzw. Mulch einzuarbeiten oder die zumeist wasserlöslichen Alkaloide in Form wässriger PA-Pflanzenextrakte auszubringen.

Förderzeitraum:
01.01.2006 - 31.12.2008

Institut:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Forstzoologie

Betreuer:
Prof. Dr. Michael Boppré

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