Methodenentwicklung zur chemisch-analytischen Charakterisierung von Brandgeruch für eine umweltgerechte Anwendung in der Brandschadensanierung

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Katharina Heitmann

An Brandschadenstellen kann im Allgemeinen ein typischer, intensiver Brandgeruch wahrgenommen werden, der bei unzureichender Sanierung über lange Zeit hinweg erhalten bleibt. Dabei ist häufig festzustellen, dass selbst solchen Materialien, die in optisch einwandfreiem Zustand sind, ein starker Brandgeruch anhaftet. Die chemischen Ursachen des Brandgeruchs wurden bisher nicht systematisch untersucht. Es bestehen lediglich Vermutungen, dass es sich vornehmlich um polare, mittelflüchtige Verbindungen handelt. Aus dieser Wissenslücke ergeben sich negative Konsequenzen für Mensch und Umwelt. Die toxikologischen Wirkungen der geruchsbildenden Substanzklassen können nicht beurteilt werden. Des Weiteren ist es nicht möglich, zielgerichtete Sanierungsverfahren zu erarbeiten. Zur Zeit erfolgt die Bestimmung des Brandgeruchs in der Praxis rein sensorisch durch Gutachter. Nach Einschätzung von Praktikern werden aufgrund des unsicheren Befundes häufig ohne Notwendigkeit Einrichtungen, Lagervorräte etc. verworfen. Ein besserer Kenntnisstand über das Phänomen Brandgeruch würde künftig sicher zum Umweltschutz durch vermindertes Abfallaufkommen bei zielgerichteterer Sanierung und zum nachhaltigen Handeln durch Weiternutzung beispielsweise von Baumaterialien und Inneneinrichtungen beitragen.Die wesentliche Zielsetzung der geplanten Arbeit besteht in der systematischen, chemisch-analytischen Charakterisierung des Brandgeruchs. Im Anschluss an diese Forschungsarbeit soll eine möglichst einfach zu handhabende Analysenmethode für die Praxis entwickelt werden, die es ermöglicht, Brandgeruch durch Messung von typischen Indikatorsubstanzen festzustellen, um einen örtlich differenzierten Eindruck von der Kontaminationssituation an der Brandstelle zu bekommen. Diese Methode soll direkt den typischerweise mittelständischen Laboratorien und Sachverständigenbüros zur Brandschadenbegutachtung für die Anwendung in der Praxis zur Verfügung gestellt werden. Es ist der Frage nachzugehen, welche Konsequenzen die neuen Erkenntnisse für Gebäudesanierung, Abfallentsorgung und Innenraumnutzung haben.

Förderzeitraum:
01.06.2006 - 31.05.2009

Institut:
Technische Universität Braunschweig
Institut für Ökologische Chemie und Abfallanalytik

Betreuer:
Prof. Dr. Müfit Bahadir

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