Neben den bereits bestehenden Erfahrungen zur intensiven Haltung der Weinbergschnecke Helix pomatia soll diese praxisbezogene Begleitforschung zur extensiven Zucht in Deutschland den Einfluss der Ernährung auf physiologische Prozesse in den Ruhephasen und auf die Fitness der Schnecken beleuchten. Somit sollen modellhaft Wege zur Wirtschaftlichkeit in den Schneckenzuchtanlagen aufgezeigt werden, um die Ziele des Artenschutzes, des Verbraucherschutzes und der naturschutzorientierten Regionalentwicklung zu verwirklichen.Aufbauend auf die bereits geleisteten Studien der Doktorandin zur Kälteresistenz bei Helix pomatia und Cornu aspersum (Diplomarbeit und Publikation) wurden folgende Schwerpunkte für das Forschungsvorhaben festgelegt: (1) Laborstudien zu bakteriellen Nukleationsagenzien im Darm von Helix pomatia und deren Bedeutung für die Kälteresistenz verschiedener Poulationen, (2) Freilandstudien zur Hibernation und Ästivation von Helix pomatia in den Schneckengärten auf der Schwäbischen Alb, (3) Freilandstudien zum Einfluss energiearmer und ?reicher Ernährung und der Haltungsdichten auf Hibernations- und Ästivationsprozesse sowie auf die Fitness der F1-Generation von Helix pomatia in den Schneckengärten auf der Schwäbischen Alb.Das Promotionsvorhaben zeigt sich interdisziplinär durch seine Studien zur Kryobiologie und Ernährungsphysiologie sowie durch seine Praxisbezogenheit zur nachhaltigen Nutzung wertvoller Naturräume Deutschlands. In dieser binationalen Promotion kooperieren Einrichtungen Frankreichs mit der Universität Bremen und der Hochschule Nürtingen (Projektstandort). Im Verlaufe der Promotion sind Auslandsaufenthalte an der Universität Rennes 1 und am IRD Bondy in Frankreich vorgesehen, was den hohen Anspruch an Flexibilität und die Fähigkeit der europäischen Zusammenarbeit in dieser Promotion beweist.