Demographischer Wandel - Chancen und Risiken für die Landschaftsentwicklung: Eine Untersuchung anhand von Fallstudien in den neuen Bundesländern

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Maria Moorfeld

Der demographische Wandel und seine Auswirkungen werden derzeit breit in der Öffentlichkeit diskutiert. Es handelt sich bei diesem Phänomen nicht nur um ein deutsches, sondern um ein europäisches, welches schon seit den 1970er und 1980er Jahren bekannt ist. Der demographische Wandel zeichnet sich durch eine sinkende Bevölkerungszahl bei gleichzeitiger Zunahme des Anteils älterer Menschen und durch eine Heterogenisierung bzw. Internationalisierung der Gesellschaft aus. Auslösende Faktoren sind rückläufige Geburtenzahlen, eine steigende Lebenserwartung und Wanderungsbewegungen.Im Rahmen von empirischen Untersuchungen sollen anhand von Fallstudien in den neuen Bundesländern die Konsequenzen, Möglichkeiten und Risiken dieser Entwicklungen für eine nachhaltige Landschaftsentwicklung beleuchtet werden.Dazu wird die Landschaftsentwicklung in den ausgewählten Fallstudienräumen aufgearbeitet und schwerpunktmäßig die letzten beiden Jahrzehnte auf Veränderungen in der Landschaftsnutzung und ?struktur analysiert. Die Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Veränderungen in der Landschaftsnutzung und ?strukturen und sozio-ökonomischen Einflussfaktoren, zu denen der demographische Wandel zu zählen ist, steht dabei im Mittelpunkt.Einen weiteren Ansatzpunkt der Arbeit bilden die Akteure der Landschaftsentwicklung, die mit ihrem Handeln die Gestalt und Nutzung der Landschaft verändern und beeinflussen können. Dabei stellt sich die Frage, wie sich der demographische Wandel auf ihr Handeln und damit schließlich auch auf die physisch-materielle Landschaft auswirkt.Auf der Grundlage der empirischen Untersuchungen und deren Ergebnisse sollen schließlich Leitbilder der Raum- und Landschaftsplanung sowie des Naturschutzes auf ihre Eignung vor dem Hintergrund des demographischen Wandels geprüft und diskutiert werden. Ziel der Arbeit ist nachfolgend die Diskussion von Handlungsansätzen und Strategien, die im Rahmen einer nachhaltigen Landschaftsentwicklung geeignet sind, um auf den demographischen Wandel reagieren zu können.English:Demographic change in Europe has been known since the 1970s and 1980s and has been characterised by population decrease, aging, heterogeneity and internationalisation. Its various effects are broadly discussed in public. Prime causes of demographic change are falling birth rates, increased life expectancy and migration movements.The study aims to investigate the consequences, opportunities and risks for a sustainable landscape development that are associated with demographic change. In chosen areas of Eastern Federal States of Germany, the landscape development over the past two decades will be analysed regarding land-use and landscape structures and the effects of socio-economic driving forces, in particular demographic change. Following German unification, many young people quickly moved away from rural areas of the former GDR. The results in many respects are viewed as a model for slower processes of population aging in other parts of Germany.Another important goal of the study is to consider the situation of actors of landscape development such as farmers, administrations, and planners, and how their actions affect the appearance of landscape and land-use. On the basis of the empirical findings, the suitability of current strategies and concepts of spatial and landscape planning and nature conservation will be discussed. Finally, approaches will be considered which take demographic change and principles of a sustainable landscape development into account.

Förderzeitraum:
01.03.2007 - 31.08.2010

Institut:
Technische Universität Berlin
Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
FG Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung

Betreuer:
Prof. Dr. Stefan Heiland

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