Vergleichende Untersuchungen zur Genotoxizität umweltrelevanter anorganischer und organischer Arsenverbindungen: Induktion oxidativer DNA-Schäden, Wechselwirkung mit DNA-Reparaturmechanismen und Beeinflussung der Zellzykluskontrolle

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Maike Nollen

Die Toxikologie des Halbmetalls Arsen ist aufgrund seines ubiqitären Vorkommens in der allgemeinen Umwelt als auch am Arbeitsplatz von großer Bedeutung. Die heutige Arsenbelastung resultiert größtenteils aus natürlichen, aber auch aus anthropogenen Quellen. Arsen wird hauptsächlich mit der Nahrung und das Trinkwasser aufgenommen, dessen aktueller Arsengrenzwert von der WHO auf 10 µg/l festgelegt wurde, jedoch in vielen Teilen der Erde um ein Vielfaches überschritten wird. Zahlreiche Studienbelegen eine Korrelation zwischen erhöhten Arsentrinkwasserkonzentrationen und einer Zunahme von Tumorinzidenzen. Arsen und anorganische Arsenverbindungen sind von der MAK-Komission als Humankanzerogen eingestuft, obwohl die grundlegenden Mechanismen hierzu nach wie vornicht geklärt sind. Als mögliche Mechanismen der arsenvermittelten Kanzerogenese werden u. a. die Induktion von oxidativem Stress und die Störung verschiedner DNA-Reparaturmechanismen diskutiert.Hinsichtlich der kanzerogenen Wirkung von Arsen geht man ebenfalls von einer maßgeblichen Beteiligung der Biomethylierung, welche lange Zeit als Entgiftungsreaktion angesehen wurde, aus. Zahlreiche Studie belegen stärkere genotoxische Effekte vor allem der dreiwertigen methylierten Stoffwechselprodukte, was die Frage aufwirft, ob auch andere organische Arsenverbindungen toxischer sind als bisher angenommen.Im Rahmen meiner Promotion werde ich die Bioverfügbarkeit und das genotoxische Potential expositionsrelevanter anorganischer und organischer Arsenverbindungen im zellulären System untersuchen und miteinander vergleichen. Des Weiteren möchte ich die grundlegenden Mechanismen der arseninduzierten Kanzerogenese weiter aufklärenAnhand der Vergleichsuntersuchungen der der anorganischen und organischen Arsenverbindungen werden hierbei wichtige Hinweise für die zukünftige Risikoabschätzungen bezüglich der Exposition gegenüber Arsen durch die Umwelt und Lebensmittel erwartet.

Förderzeitraum:
01.08.2007 - 31.07.2010

Institut:
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Institut für Lebensmittelchemie

Betreuer:
Prof. Dr. Tanja Schwerdtle

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