Heterooligometallkomplexe zur lichtgetriebenen Spaltung von Wasser

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Nils Rockstroh

Die Menschheit ist aufgrund des wachsenden Wohlstands und der wachsenden Bevölkerungszahl in zunehmendem Maße von einer sicheren Energieversorgung abhängig. Diese wird heute größtenteils mit fossilen Energiequellen sichergestellt. Damit erwachsen viele Probleme, insbesondere die Emission des Treibhausgases Kohlendioxid. Somit ergibt sich die Notwendigkeit der Nutzung regenerativer Energien, die sich durch die Umwandlung natürlicher Energiequellen wie Windkraft und Sonnenlicht in eine für den Menschen nutzbare Form auszeichnen. Um jedoch im Bereich des Automobil- und Flugverkehrs auch in Zukunft eine Versorgung mit Kraftstoffen gewährleisten zu können, ist die direkte Gewinnung von Brennstoffen mit Hilfe von Sonnenlicht notwendig. Wasserstoff ist dafür hervorragend geeignet, da er unter allen bekannten Kraftstoffen den höchsten Energieinhalt pro Gewichtseinheit besitzt. Dieser kommt in der Natur in großen Mengen im Wasser gebunden vor. Um diesen nutzbar zu machen, muss das Wasser aber gespalten werden. Mit den derzeit gängigen Verfahren des Crackens von Erdöl oder der Elektrolyse von Wasser ist der Energieaufwand zur Wasserstoffproduktion zu groß.Gegenstand dieses Projekts ist die photochemische Spaltung von Wasser in seine Komponenten Wasserstoff und Sauerstoff. Dies wird zum Teil auch schon heute in aufwendigen Systemen realisiert. Das Augenmerk dieses Projekts liegt aber im Gegensatz dazu in der Realisierung eines intramolekularen Katalysators, der den Vorteil einer definierten Anordnung der beteiligten Reaktionszentren besitzt. Zudem besitzt ein intramolekulares System den Vorteil, Struktur-Eigenschafts-Beziehungen zu studieren und mit Anwendung dieser eine einfache und effiziente Optimierung der Systemeigenschaften vorzunehmen. Ein weiterer Vorzug des Systems ist die leichte Abtrennbarkeit nach der katalytischen Reaktion und die Möglichkeit der Heterogenisierung durch Einführung geeigneter Ankergruppen wie Carboxylat oder Phosphat. Ein Teil des Projektes beschäftigt sich mit der Entwicklung eines reinen (intramolekularen) Wasseroxidationskatalysators, der mit externen Elektronenakzeptoren zur photokatalytischen Wasseroxidation fähig ist. In einem zweiten Teil des Projekts soll ein intramolekulares System entwickelt werden, dass die Vorzüge von Wasseroxidations- und Wasserreduktionskatalysatoren verbindet und ohne Anwendung von Opferdonoren und ?akzeptoren bei Bestrahlung Wasser spaltet.

Förderzeitraum:
01.01.2008 - 31.12.2010

Institut:
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Erlangen-Nürnberg
Anorganische Chemie

Betreuer:
Prof. Dr. Sven Rau

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