StSP Umweltethik: Was Landschaft für die Formung des Menschen bedeutet - Die Literatur als Spiegel: Natur- und Umweltwahrnehmung im Wandel

Stipendiatin/Stipendiat: Nadja Türke

Kulturökologie umspannt als weit gefasster Begriff eine Reihe von literatur- und kulturwissenschaftlichen Arbeiten, die die Wechselwirkungen zwischen dem ökologischen Diskurs, in seiner historischen und kulturellen Spezifik, und dem literarischen System analysieren. Im US-amerikanischen Raum und auf europäischer Ebene als Ecocriticism bereits etabliert und durch Lehrstühle institutionalisiert, führt das im deutschsprachigen Raum noch junge Forschungsfeld eher ein Nischendasein. Hierzu fehlt es bisher an einer Zusammenführung der bereits geleisteten Arbeiten, ebenso wie an einer tieferen theoretischen Fundierung. Hier setze ich mit meiner Dissertation an: Ich erfasse und analysiere die im deutschsprachigen Raum erschienenen Publikationen, die sich literaturtheoretisch mit einem ökologisch orientierten Ansatz für die Germanistik auseinandersetzen. Ziel meiner Arbeit ist die Eingrenzung, Gliederung und Systematisierung des Forschungsfeldes, um einer kulturökologischen Forschung im deutschsprachigen Raum zu einer schärferen Profilierung und Sichtbarkeit, auch über die Grenzen der Literaturwissenschaft hinaus, zu verhelfen. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur eine ausführliche Diskussion der gemeinsamen Aufgabenfelder, etwa spezifisch kulturökologische Genres und Narrative oder Fragen nach dem Zusammenspiel von ethischen und ästhetischen Aspekten, sondern auch der Divergenzen anhand von drei Untersuchungskategorien, die sich aus den Problemfeldern des Forschungsfeldes ergeben: den ökologischen, den epistemologischen und den ästhetischen Implikationen. Dabei markiert der Titel der Arbeit „Literatur im Klima-Wandel“ zum einen ein verändertes Bewusstsein in der sich vermehrt kulturwissenschaftlich ausgerichteten Literaturwissenschaft und bezeichnet auf der anderen Seite die globale ökologische Krise, der sich unsere Gesellschaft auf allen Ebenen und in jeder Beziehung zu stellen hat.
 

Förderzeitraum:
01.12.2008 - 30.11.2011

Institut:
Universität Potsdam
Institut für Germanistik

Betreuer:
Prof. Dr. Helmut Peitsch

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