Temporal and spatial variability in stomach contents of selected demersal fish species related to benthic prey availability in different areas in the northern and southern North Sea

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Sabine Schückel

Im Rahmen des Promotionsvorhabens sollen Mageninhalte verschiedener bodenlebender Fische mit den parallel erhobenen Benthosproben in Bezug auf Abundanzen, Diversität und Gemeinschaftsstruktur in verschiedenen Gebieten der nörd- und südlichen Nordsee auf gleicher zeitlicher und räumlicher Skala verglichen werden. Der Fokus der geplanten Untersuchung richtet sich dabei einerseits auf die kommerziell genutzten Fischarten wie Schellfisch, Kliesche und Scholle und andererseits auf die wenig beachteten nichtkommerziellen Arten (Leierfisch, Grundel, Lamm- und Zwergzunge), die im Zuge der ständigen Reduzierung ihrer Prädatoren durch intensive Fischerei, vermehrter Nahrungsverfügbarkeit infolge Eutrophierung und der frühen Geschlechtsreife stetig zunehmen. Die erhaltenen Informationen sollen Aufschluss über die Bedeutung der Infauna als Nahrungsgrundlage für die bodenlebenden Fische und die Struktur benthischer Nahrungsnetze geben. Darüber hinaus können mögliche Aussagen über zukünftige Veränderungen der Nahrungsnetze und der Populationsdynamik im Ökosystem infolge anthropogenen Eingriffe und klimatisch bedingter Faktoren gezogen werden, die wiederum eine wichtige Fragestellung hinsichtlich des Umwelt- und Naturschutz bilden. Zu diesem Zweck wurden zwischen Januar 2009 und Januar 2010 saisonale Probennahmen des Benthos im 1. (Januar 2009 und 2010) und 3. Quartal (Juli/August) im Rahmen des jährlich durchgeführten „Monitorings der Bodenfischbestände“ und im 2. (Mai) und 4. Quartal (Oktober) im Rahmen zweier Ausfahrten mit dem Forschungskutter Senckenberg an insgesamt 48 Stationen durchgeführt. Orts- und zeitgleich wurden an insgesamt 12 Stationen im Januar (2009), 9 Stationen im Mai, 9 Stationen im Juli/August, 9 Stationen im Oktober und 9 Stationen im Januar (2010) insgesamt 1342 Klieschen, 714 Schollen, 3450 Zwergzungen, 723 Lammzungen, 824 Grundeln und 266 Leierfische für Mageninhaltsanalysen gesammelt. Im Mai, Juli/August, Oktober und Januar (nur 2010) wurde zusätzlich die Meiofauna beprobt.Die analysierten Mageninhalte von insgesamt 1557 Zwergzungen und 672 Lammzungen wiesen deutliche saisonale Unterschiede im Füllungsgrad der Mägen, mittleren Beutetaxazahl und mittleren Beuteabundanz auf. Fast ausschließlich gefüllte Mägen, die größte Beutetaxazahl und die größte Beuteabundanz pro Magen wurde in den Mägen beider Fischarten im Sommer gefunden, wohingegen ein hoher Anteil von leeren Mägen im Winter 2010 gefunden wurde. Ein ähnliches saisonales Muster der mittleren Beutetaxazahl und Beuteabundanz wurde auch für die Infauna im Feld nachgewiesen. Insgesamt 106 verschieden Beutetaxa konnten in den Mageninhalten der Zwergzunge identifiziert werden. Die abundanteste taxonomische Großgruppe in den Mägen bildeten dabei die der Meiofauna zughörigen harpacticoiden Copepoda mit Abundanzmaxima im Sommer und in beiden Wintern (2009 und 2010). Insgesamt 44 Taxa wurden in den Mageninhalten der Lammzunge identifiziert. Im Gegensatz zu B. luteum wurden vor allem große mobile Beuetataxa (Pariambus typicus, Crangon spp. und Juvenile Pleuonectidae) in den Mägen festgestellt. Der saisonale Vergleich zwischen dem Nahrungsspektrum beider Plattfischarten ergab signifikante Unterschiede in den Beutepräferenzen und deutet somit auf geringe Überlappungen im Nahungsspektrum beider Plattfischarten hin.Wissenschaftliche Veröffentlichungen2011 Schückel S., Sell, A., Kröncke I., Reiss, H. (eingereicht). Resource partitioning between commercial and non-commercial flatfish species in the southern North Sea. Journal of Fish Biology. begutachet2011 Schückel S., Sell, A., Kröncke I., Reiss, H. (2011). Diet composition and resource partitioning in two small flatfish species in the German Bight. Journal of Sea Research 66, 195-204. 2010 Schückel S., Sell, A., Kröncke I., Reiss, H. (2010). Linking prey composition of haddock (Melanogrammus aeglefinus) to benthic prey availability in three different areas in the northern North Sea. Journal of Fish Biology 77, 98-118. Schückel, U., Schückel S., Beck, M., Liebezeit, G. (2010). New range expansion of Caprella mutica Schurin, 1935 (Malacostraca: Caprellidae) to the German coast, North Sea. Aquatic Invasions 5, 85-89.nicht begutachtet Schückel S., Sell, A., Kröncke I., Martinez Arbizu, P., Reiss, H. (in Vorb.). The role of meiofauna as food source for small-sized demersal flatfish in the German Bight. Schückel, S., Sell, A., Schückel, U., Kröncke, I., Reiss, H. (in Vorb.). Effects of temporal changes in prey availability on the diet composition of haddock. Populärwissenschaftliche Veröffentlichungen2010Tiltak, A., Miljutina, M., Schückel, S., Schückel, U., Martínez Arbizu, P. (2010). Biodiversity In: Cruise Report SO-205 Mangan Microbiology, Paleoceanography, and Biodiversity in the Manganese Nodule Belt of the Equatorial NE Pacific. Tgb.-Nr.10610/10 S. 81-97.2009 Schückel S. & Schückel U. (2009). Die Strandschnecke: Überlebenskünstler in einem extremen Lebensraum. Natur und Museum 139, 344-349. 2006 Fiedler, S., Folkerts, C., Grass, S., Migawski, T., Müller, M., Rakers, S., Schückel S., Schückel, U., Schmidt, S. (2006). Warum werden wir Meeresbiologen? In: Hempel, G., Hempel, I., Schiel, S. (eds). Faszination Meeresforschung, H.M. Hauschild Verlag, 464 S.

Förderzeitraum:
01.01.2009 - 31.12.2011

Institut:
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Standort Wechloy

Betreuer:
Dr. Ingrid Kroencke

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