Non-indigenous Dreissenidae in Europe - Reconstruction of invasion histories

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Katharina von Oheimb

Invasive Arten stellen eine große Gefahr für die Biodiversität dar. Eine bedeutende invasive Art in Binnengewässern ist die Wandermuschel (Dreissena polymorpha), die sich in Nordamerika und Europa stark ausgebreitet hat. Neben dieser Art wurde, zunächst in Nordamerika, ein weiteres invasives Dreikantmuscheltaxon gefunden: die Quagga-Dreikantmuschel (Dreissena rostriformis bugensis). Vor einigen Jahren begann sich diese Muschel auch in Westeuropa auszubreiten.In diesem Projekt werden die Invasionsgeschichte der Quagga-Dreikantmuschel und die Konkurrenz mit der Wandermuschel mit einer Kombination aus Feldarbeit, experimentellen und molekularbiologischen Methoden untersucht. Es hat sich gezeigt, dass sich die Quagga-Dreikantmuschel innerhalb der letzten Jahre rapide ausgebreitet hat. Mittlerweile ist sie in vielen großen Flüssen und Kanälen Deutschlands (in Donau, Main, Main-Donau Kanal, Rhein und dem Mittellandkanal) fest etabliert. Mit fortschreitender Zeit steigt die Zahl der Quagga-Dreikantmuscheln im Verhältnis zur Zahl der Wandermuscheln an. Diese kontinuierliche Verdrängung kann dazu genutzt werden, den Zeitpunkt der Einwanderung der Quagga-Dreikantmuschel in einem Gebiet zu datieren und so die Invasionsgeschichte der invasiven Muschel zu rekonstruieren. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass sich Quagga-Dreikantmuscheln, ebenso wie Wandermuscheln auf Großmuscheln festheften und diese dadurch gefährden können. Zurzeit wird die Konkurrenz zwischen beiden invasiven Arten näher beleuchtet, indem in Aquarienanlagen (siehe Foto) das Wachstum der Tiere bei unterschiedlichen Konkurrenzstärken und Temperaturen untersucht wird.

Förderzeitraum:
01.01.2009 - 31.12.2011

Institut:
Justus-Liebig-Universität Gießen
Tierökologie & Spezielle Zoologie

Betreuer:
Prof. Dr. Thomas Wilke

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