StSP Umweltethik: Regelwerke und ihre Bewertung. Ein Beitrag aus philosophischer Perspektive

Stipendiatin/Stipendiat: Karl Christoph Reinmuth

Regeln (Normen, Vorschriften) sind allgegenwärtige Begleiter menschlichen Agierens. Sie werden in vielfältiger Weise genutzt, um Zwecke zu erreichen und erfüllen dabei die ihnen zugedachten Aufgaben häufig im Zusammenspiel. Dementsprechend sind sie normalerweise in Regelwerken (normativen Systemen, Reglements) zusammengefasst. Ein Bedarf an Regulierungen ist vor allem dann zu verzeichnen, wenn Probleme behoben werden sollen, bei denen die Handlungen vieler Akteure koordiniert werden müssen. Regelwerke und deren Bestandteile sind häufig unterschiedlichen Einschätzungen ausgesetzt. Nicht nur im alltäglichen Vollzug, sondern auch in den politik-, rechts-, wirtschaftswissenschaftlichen oder philosophischen Disziplinen werden Urteile über die Qualität von Regelwerken gefällt. Ausgehend von diesen Beobachtungen ergeben sich die beiden Fragen, welche mein Dissertationsprojekt leiten: 1) Wie funktionieren Regelwerke? und 2) Wie lässt sich die Qualität von Regelwerken (nachvollziehbar) beurteilen? Entlang dieser Leitfragen sollen in meinem Promotionsvorhaben aus philosophischer Perspektive Kriterien für die Qualität von Regelwerken entwickelt und im Verhältnis zueinander ausgearbeitet werden. So soll die Unterscheidung zwischen formaler, pragmatischer und moralischer Qualität eines Regelwerks eingeführt werden. Es wird ein bereichsübergreifendes Beurteilungsvokabular für Regelwerke erarbeitet, welches auf einzelne Regelwerke angewendet werden kann. Hierfür wird angegeben, wie mit Hilfe des Beurteilungsvokabulars ein bereichsspezifischer Qualitätskatalog erstellt werden kann. Dieser soll auf Umweltregelwerke (DüV, WRRL, UGB III) bezogen werden und so auf seine Praxistauglichkeit bzw. Anwendbarkeit geprüft werden.

Förderzeitraum:
01.12.2008 - 31.10.2011

Institut:
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald
Philosophische Fakultät
Institut für Philosophie/Professur für Umweltethik

Betreuer:
Prof. Dr. Konrad Ott

E-Mail: E-Mail schreiben