Charakterisierung und Intensivierung der Stickstoffelimination in horizontal durchströmten Pflanzenkläranlagen - Untersuchungen in Labor-Modellsystemen und Pilotanlagen insbesondere hinsichtlich der Erprobung verschiedener Technologievarianten

Stipendiatin/Stipendiat: Helga Fazekas

Durch den Beitritt Ungarns zur Europäischen Union haben die Abwasserreinigung und der Gewässerschutz in den letzten Jahren eine positive Entwicklung erfahren. Nichtsdestotrotz ist die gegenwärtige Situation noch nicht zufriedenstellend. Wegen fehlender oder ungenügender Abwasserreinigung werden noch immer Seen, Flüsse und Grundwasserleiter verschmutzt. Aufgrund der gegenwärtig angespannten Finanz- und Wirtschaftssituation kann eine Qualitätsverbesserung der natürlichen Gewässer im Wesentlichen durch den Einsatz preiswerter Abwasserreinigungstechnologien vorangetrieben werden. Auch in Deutschland besteht ein zunehmendes Interesses an Umwelttechnologien mit einem geringen Kostenaufwand und Energieverbrauch. Die Entfernung von Stickstoffverbindungen ist neben der Elimination von Kohlenstoffverbindungen und Phosphat eines der Hauptziele der Abwasserreinigung. Aufgrund limitierter Finanzmittel, nicht nur in Ungarn, haben preiswerte Einfachtechnologien wie Pflanzenkläranlagen eine Chance, die Kosten für die Abwasserreinigung zu senken und damit die Qualität von Gewässern zu verbessern. Pflanzenkläranlagen sind akzeptierter Stand der Technik und können entsprechend ihren spezifischen Vorteilen effektiv zur Reinigung von Abwässern genutzt werden.Während meines Studiums der Umweltwissenschaften an der Universität Debrecen wurde ich bereits mit dieser Technologie vertraut gemacht. Später, während meines von der DBU finanzierten For¬schungsaufenthaltes am UFZ erhielt ich die Möglichkeit, mich intensiver mit dieser „Einfachtechnologie“ zu beschäftigen. Beim Studium der Fachliteratur und den vielen Diskussionen mit den Kollegen am UFZ tauchten Fragestellungen auf, deren Beantwortung zur Weiterentwicklung, Leistungssteigerung und Kostenminimierung der Technologie der Pflanzenkläranlagen führen soll.Der Schwerpunkt wird auf die im Vergleich zu den Vertikalfiltern einfacher zu gestaltenden horizontal durchströmten Bodenfiltern und hierbei speziell wissenschaftlich auf den Stickstoff-transformationsprozessen liegen.In den Diskussionen mit den Kollegen am UFZ wurden Ideen entwickelt, die es ermöglichen sollten, die Leistungsfähigkeit dieser horizontal durchströmten Bodenfilter insbesondere bezüglich Stickstoffeliminationsleistung mit relativ einfachen Maßnahmen zu verbessern. Diesbezüglich sollen folgende drei Technologievarianten erprobt und untersucht werden:- horizontal durchströmte Bodenfilter mit schwallweisem Abfluss des Bodenporenwassers (hiermit soll der Sauerstoffeintrag in den Bodenfilter erhöht werden),- bodenmatrixfreie Pflanzenklärsysteme (dies soll den Einsatz von Kies/Sand erübrigen) und - aktives Animpfen der Bodenfilter mit Anammox-Bakterien

Förderzeitraum:
01.11.2009 - 31.10.2012

Institut:
Brandenburgische Technische Universität Cottbus
Lehrstuhl Gewässerschutz
Forschungsstelle Bad Saarow

Betreuer:
Prof. Dr. Brigitte Nixdorf

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