Wuchsleistung und Stressreaktion der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) entlang eines Klimagradienten im Baumartenvergleich

Stipendiatin/Stipendiat: Andreas Stefan Rzepecki

Nach den derzeitigen, vom International Panel on Climate Change publizierten Prognosen sind für das 21. Jahrhundert auch auf regionaler Ebene deutliche Klimaänderungen zu erwarten. Im Vergleich der auf Waldbäume wirkenden Stressoren wird sich dabei vor allem der sommerliche Trockenstress intensivieren. Diese Änderungen werden mit großer Sicherheit die Produktivität von Wäldern beeinflussen und, angesichts eines weiter steigenden Holzbedarfs, angepasste Bewirtschaftungs- weisen der Wälder im Sinne einer nachhaltigen Nutzung verlangen. Dabei ist auch die Nutzung nicht einheimischer Baumarten zu berücksichtigen, insbesondere der Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] Franco), die wegen ihrer starken Wuchsleistung, ihres wertvollen Holzes und ihrer relativ geringen Anfälligkeit für Schadorganismen (bei entsprechender Varietät) die wichtigste fremdländische Waldbaumart in Deutschland ist.Trotzdem sind diesbezüglich bisher kaum unmittelbare Vergleiche der Wuchsleistungen und Wachstumsreaktionen auf Stress von Douglasien mit am selben Wuchsort stockenden anderen Waldbaumarten unter den gegebenen edaphischen Bedingungen bei unterschiedlichen Klimaverhältnissen durchgeführt worden. Das hier vorgestellte Projekt zielt daher darauf ab, Wachstum und Stressreaktionen ca. 50-jähriger Douglasien im Vergleich mit gleichaltrigen Individuen anderer Baumarten am jeweiligen Wuchsort entlang eines Klimagradienten über Breitengrade und definierte Höhenstufen zu untersuchen. Der Schwerpunkt liegt auf retrospektiven Untersuchungen über die vergangenen Dekaden durch anatomische Analysen von Jahrringen und Messung der darin konservierten Kohlenstoffisotopen-Verhältnisse als Kennwert für Trockenstress. Eventuelle herkunftsbedingte Unterschiede werden durch Isoenzymanalysen berücksichtigt. Die Versuchsflächen des Projekts befinden sich schwerpunktmäßig in Deutschland, daneben werden aber im Sinne eines nordwesteuropäischen Klimagradienten auch Standorte in Schottland, Luxemburg und Frankreich mit einbezogen.Die Ergebnisse der Untersuchungen sollen letztlich als Grundlage dienen für differenzierte waldbauliche Empfehlungen zur Baumartenwahl in den klimatisch unterschiedlichen Regionen sowie über die untersuchten Höhenstufen hinweg, um somit einen Beitrag zu leisten auch in Zukunft unter Einfluss des voranschreitenden Klimawandels stabile Waldsysteme standorts- und bedarfsgerecht aufrecht erhalten zu können.

Förderzeitraum:
01.06.2010 - 31.05.2013

Institut:
Universität Trier
Fachbereich VI
Abteilung Geobotanik

Betreuer:
Prof. Dr. Frank Thomas

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