Klimaschutz durch Walderhalt - Nationale und internationale rechtliche Instrumente, vor allem REDD+ am Beispiel Peru

Stipendiatin/Stipendiat: Romina Luz Schaller

Eine der großen Herausforderungen für die Menschheit stellt der durch anthropogene Aktivitäten verursachte Klimawandel dar. Landnutzungsänderungen, v.a. die Abholzung der Primärwälder z.B. zur Landwirtschaftsentwicklung oder Forstbewirtschaftung, sind als anthropogene Aktivitäten mit verantwortlich für die Erhöhung des CO2-Gehalts in der Atmosphäre. Zirka 20% der Kohlendioxidemissionen stammen aus der Abholzung der primären Wälder.Ein Mechanismus, der diesen Entwicklungen entgegenwirken soll, ist der REDD+ Mechanismus. Er wurde erstmals auf der 11. Vertragsstaatenkonferenz im Jahr 2005 vorgeschlagen und 2009 in Kopenhagen zum REDD+-Mechanismus weiter entwickelt. REDD+ steht für “Reducing of emissions from deforestation and forest degradation plus nature conservation, sustainable forest management and the enhancement of carbon in forest in developing countries”. Unter dem REDD+-Mechanismus sollen Industrieländer sowie andere Geber aus den industrialisierten Staaten durch eine Fonds-Finanzierung und durch markorientierte Instrumente Entwicklungs- und Schwellenländer dafür kompensieren, dass sie ihre Wälder schützen und damit Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung vermeiden. Der REDD+-Mechanismus bedeutet eine hohe Investition für die Geberländer. Die Geber haben deshalb ein großes Interesse daran, dass in den Empfängerländern die Rechtssicherheit gewährleistet ist. Da es im Rahmen dieser Forschungsarbeit nicht möglich ist, die Rechtslage in allen potentiellen Empfängerländern zu untersuchen, beschränke ich mich auf das empirische Beispiel Peru. Peru ist ein potenzielles Empfängerland für die Umsetzung des REDD+-Mechanismus. Peru verfügt das viertgrößte tropische Waldgebiet weltweit. Außerdem steht das Land auf dem neunten Rang mit den meisten Waldflächen. Der Anteil Perus am Amazonaswald beträgt 13 Prozent. Die Waldflächen erfahren durch verschiedene Aktivitäten, wie z.B. Abholzung und Gewinnung von Nicht-Holz-Produkten, weitreichende Veränderungen. In den letzten Jahren hat die Entwaldung durch den Bergbau an Bedeutung gewonnen, wobei v.a. die (informelle) Goldförderung und die Erdölerkundung bzw. Erdölförderung großen Schaden verursachten. Laut Schätzungen kann Peru bis 2021 zwischen 56% und 96% seiner Wälder verlieren, wenn die verschiedenen, derzeit geplanten Projekte im Bergbau-, Kohlenwasserstoff- und Stromerzeugungssektor umgesetzt werden und weitere Landnutzungsänderungen eintreten.Ziele der Arbeit sind:1. Untersuchung der rechtlichen Optionen zur Umsetzung des REDD+-Mechanismus.2. Entwicklung eines Anforderungsprofils für die Umsetzung des REDD+-Mechanismus in allen Empfängerländern.

Förderzeitraum:
01.12.2011 - 31.05.2016

Institut:
Universität Leipzig
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ
Umwelt- und Planungsrecht

Betreuer:
Prof. Dr. Wolfgang Köck

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