New Synthetic Strategies for Semiconducting Polymers: Incorporation of Tin, Boron and Gold as Metalfunctionalities and Dinucleophile Synthesis

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Annika Heinrich

Die Ereignisse in Fokushima 2011 ebenso wie die Havarie der „Deepwater Horizon“ 2010 verdeutlichen, dass nicht nur Atomstrom, sondern auch Energie aus Erdöl für die Umwelt große Probleme mit sich bringt. Die Suche nach energiesparsamen, umweltfreundlichen Technologien und alternativen Energiequellen ist daher unausweichlich.Neben Wind- und Wasserkraftanlagen sind Photovoltaikanlagen von herausragendem Potential. Daher ist es unumgänglich, die bestehenden Technologien zu verbessern und an alternativen Methoden zur Nutzung der Solarenergie zu forschen. Leitfähigen Polymeren gilt seit einiger Zeit großes Interesse, da sie in vielen innovativen Bereichen zu verbesserten neuen oder komplementären umweltfreundlichen Anwendungen geführt haben. Sie erlauben eine kostengünstige und einfache Prozessierung und die Herstellung von kleinen, flexiblen Bauteilen, welche die typischen Eigenschaften anorganischer Halbleiter mit den guten mechanischen Eigenschaften von Polymeren kombinieren. Vergleicht man eine herkömmliche Glühlampe mit einer OLED (organische Licht emittierende Diode), wird schnell deutlich, dass die OLED kleiner, energieeffizienter, einfacher prozessierbar und umweltfreundlicher in der Entsorgung ist. Bisher werden leitfähige Polymere vor allem durch einfache Stufenwachstumspolymerisationen hergestellt. Hierbei entstehen jedoch häufig nur kurze Polymerketten mit einer hohen Molekulargewichtsverteilung. Darüber hinaus kann bei unsymmetrisch substituierten Monomeren oft keine Regioselektivität beobachtet werden. Diese Faktoren wirken sich negativ auf die Materialeigenschaften aus und limitieren damit potentielle Anwendungen.Durch das Verfahren der lebenden Polymerisation hingegen könnten diese Faktoren umgangen werden. Bisher ist hierzu allerdings nicht viel bekannt. Ziel meiner Dissertation ist es daher Polymere durch lebende Polymerisation zu synthetisieren und diese Methode zu etablieren. Hierfür gilt es zunächst Monomere mit bestimmten funktionellen Gruppen zu synthetisieren.Hierfür möchte ich mit verschiedenen Heterolen (wie z.B. Thiophen oder Pyrrol) arbeiten und solche Bausteine synthetisieren, mit denen Faktoren wie die Bandlücke und Löslichkeit des Polymers zu kontrollieren und zu variieren sind. Diese Faktoren sind entscheidend für den Einsatz von leitenden Polymeren in Anwendungen. Die gebildeten Polymerfilme sollen analysiert und die Eigenschaften bestimmt werden. Hierfür sollen die Polymere in Anwendungen wie OLEDs oder Solarzellen eingebaut und auf ihre Eignung getestet werden.

Förderzeitraum:
01.01.2012 - 31.12.2014

Institut:
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Otto Diels-Institut für Organische Chemie

Betreuer:
Prof. Dr. Anne Staubitz

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