Regenrückhaltebecken im Siedlungsbereich - Biodiversität, Sukzessionsmuster und nachhaltiges Management

Stipendiatin/Stipendiat: Dr. Lisa Holtmann

Die Aussterberaten von Tier- und Pflanzenarten sind in den letzten Jahrzehnten weltweit kontinuierlich gestiegen und liegen aktuell deutlich höher als es natürlicherweise zu erwarten wäre. Trotz großer Anstrengungen des Naturschutzes setzt sich diese dramatische Entwicklung fort. Als Hauptursache für den Biodiversitätsverlust gilt der Landnutzungswandel. Eine herausragende Rolle spielt hierbei die weltweit zunehmende Urbanisierung. Durch Urbanisierung kommt es zum Verlust und zur zunehmenden Isolation von Habitaten, die zusätzlich häufig durch eine geringe Qualität gekennzeichnet sind. Dies gilt im Besonderen für Gewässer im Siedlungsbereich. Sie weisen im Vergleich zu anderen Ökosystemtypen besonders hohe Biodiversitätsverluste auf.

Zu diesen urbanen Gewässern gehören auch Regenrückhaltebecken (RRB). Es handelt sich hierbei um technische Anlagen mit dem Ziel der Rückhaltung von Niederschlagswasser aus dem Bereich versiegelter Flächen. RRB haben erst in den letzten Jahrzehnten aufgrund der zunehmenden Urbanisierung eine größere Bedeutung erlangt. Die wenigen vorhandenen Informationen, lassen vermuten, dass RRB bei richtiger Anlage und Pflege nicht nur ihre technische Funktion erfüllen, sondern auch ein wichtiger Refugiallebensraum für seltene Arten sein können und eine tragende Rolle beim Biodiversitätsschutz in Städten spielen können.

Im Rahmen dieses Promotionsvorhabens soll auf breiter biozönotischer Basis untersucht werden, welche Bedeutung das neuartige Ökosystem RRB für die Erhaltung der Biodiversität generell und von gefährdeten Arten im Speziellen im Siedlungsbereich hat. Das Lebensraummosaik von RRB mit ihren Kleingewässern bietet aquatisch, amphibisch und terrestrisch lebenden Artengruppen einen Lebensraum. Aus diesen wurden die folgenden Indikatorgruppen – die verschiedene trophische Ebenen repräsentieren – für die vorliegende Untersuchung ausgewählt: Höhere Pflanzen, Amphibien, Libellen und Vögel. Durch ihre weite ökologische Amplitude und die unterschiedlichen Lebensraumansprüche eignen sie sich sehr gut als Bioindikatoren für die Habitatqualität der RRB und teilweise die Landschaftsstruktur der Umgebung.

Förderzeitraum:
01.06.2014 - 31.05.2017

Institut:
Universität Osnabrück
Fachbereich Biologie/Chemie
Abteilung Biodiversität und Landschaftsökologie

Betreuer:
Prof. Dr. Thomas Fartmann

E-Mail: E-Mail schreiben

URL: http://fartmann.net/holtmann

Publikationen: