Analyse und Bewertung von Politikinstrumenten zur Sicherstellung einer ökonomisch effizienten, gerechten und ökologisch nachhaltigen Allokation von globalen Süßwasserressourcen

Stipendiatin/Stipendiat: Felicitas Beier

Angesichts der dominierenden Rolle, die die landwirtschaftliche Bewässerung bezüglich des Wasserverbrauchs spielt, ist eine eingehende Analyse möglicher Politikinstrumente zu Zwecken der Steuerung der Wasserallokation für eine ökonomisch und ökologisch effiziente und nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen zur Bewässerung in der Landwirtschaft wichtig. Die Übernutzung von Wasserressourcen zeigt schon jetzt gravierende Folgen. Sie gefährdet langfristig den Zugang zu Trinkwasser, die Gesundheitsversorgung und die globale Ernährungssicherung und hat irreversible Folgen für viele Ökosysteme.

Politikmaßnahmen wie die Einführung eines Preises für Bewässerungswasser, können die Allokation von Wasser in der Landwirtschaft lenken. Solche Politiken haben jedoch direkte sozioökonomische Auswirkungen auf Landwirte und über die Lebensmittelpreise auch auf die Nahrungsmittelkonsumenten. Dieses Promotionsvorhaben zielt darauf ab, Maßnahmen zu analysieren, die eine nachhaltige Wassernutzung erreichen und gleichzeitig die ökologische Resilienz, langfristige ökonomische Effizienz und soziale Umverteilungseffekte berücksichtigen. Diese Fragestellung wird mithilfe eines Landnutzungsallokationsmodells unter entwicklungsökonomischen Gesichtspunkten sowie eines stilisierten ökonomischen heterogenen Agenten-Modells analysiert.

Die Arbeit gliedert sich in drei Teile: Zunächst soll ein stilisiertes theoretisches ökonomisches Modell erstellt werden, das die Verteilungseffekte unter ungleicher Ressourcenverteilung und die Konsequenzen für Haushalte und Landwirte darstellt. Im nächsten Schritt werden Wasser-Politikmaßnahmen in das agrarökonomische Landnutzungsallokationsmodell MAgPIE implementiert, welches eine fein aufgelöste Darstellung der biogeophysikalischen und ökonomischen Wasserprozesse einschließt. Das Modell ist insbesondere dazu in der Lage, Schattenpreise für Wasser zu berechnen, die den impliziten Wert des Bewässerungswassers basierend auf exogen gegebenem Wasserangebot und projizierter Wassernachfrage darstellen. Darauf basierend können optimale Preismechanismen für Bewässerungswasser abgeleitet werden. Die Simulationsergebnisse sollen im letzten Schritt regional herunterskaliert werden und unter dem entwicklungsökonomischen Blickwinkel der Armut und Ungleichheit betrachtet werden, um passende Kompensationsmechanismen zu den Politikmaßnahmen zu entwickeln.

Das Forschungsvorhaben soll so einen Lösungsbeitrag hinsichtlich der ambitionierten nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Globale Ernährungssicherung, Sauberes Trinkwasser und Sanitätseinrichtungen, Schutz von Landökosystemen und Biodiversität) unter Berücksichtigung der planetaren Belastungsgrenzen und begrenzter Ressourcenverfügbarkeit liefern. Es sollen ökologisch verträgliche Maßnahmen entwickelt werden, die sozioökonomische Implikationen und entwicklungsökonomische Aspekte berücksichtigen.

Förderzeitraum:
01.01.2019 - 31.12.2021

Institut:
Humboldt-Universität zu Berlin Nachhaltige Landnutzung und Klimawandel Leiter des Forschungsbereichs II am PIK

Betreuer:
Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen

E-Mail: E-Mail schreiben