Eine Untersuchungsstrategie für Effekte von Pestiziden auf aquatische und terrestrische Nichtzielorganismen – von der Zelle bis zum ganzen Tier

Stipendiatin/Stipendiat: Carina Lackmann

In den letzten Jahren konnte ein enormer Rückgang der Artenvielfalt in Deutschland beobachtet werden, welcher häufig mit dem Gebrauch von Pestiziden in Verbindung gebracht wird. Ein so starker Einbruch der Biodiversität kann diverse Auswirkungen haben auf verschiedene Nahrungsnetze und Ökosysteme und so indirekt ökosystemare Dienstleistungen gefährden.  Da Pestizide durch beispielsweise Abschwemmungen nach Regenfällen in verschiedene Umweltkompartimente gelangen können, stellt dies zudem ein Problem dar für verschiedene Ökosysteme. Aufgrund des auch in Deutschland großen Einsatzes von Pestiziden ist es nötig diese im Detail auf ihre möglichen Effekte zu untersuchen, um so zukünftig eine Abschätzung der möglichen Auswirkungen zu verbessern und negative Auswirkungen zu vermeiden. Hierfür ist es nötig stetig neue und sensiblere Methoden zur Untersuchung der Effekte und Toxizitätsmechanismen zu entwickeln (unter Verwendung möglichst weniger Versuchstiere) um ein möglichst umfassendes Bild über die adversen Effekte zu erlangen. Die Auswirkungen der Pestizide auf die Umwelt sind hierbei nicht nur auf höheren biologischen Organisationsstufen zu erkennen, sondern biochemische Marker (Biomarker) können bereits als Frühwarnsignale dafür dienen, dass die Regulation eines Organismus gestört wird.

Deshalb sollen die Effekte von jeweils zwei herkömmlich in Deutschland verwendeten Insektiziden und Herbiziden (Aktivsubstanzen und kommerzielle Präparate) mit einem Multi-Spezies (Aquatik; Terrestrik) und Multi-Biomarker Ansatz auf verschiedenen Ebenen biologischer Organisation untersucht werden. Es werden verschiedene Endpunkte (z. Bsp. Verhalten) gewählt, die eine hohe ökologische Relevanz haben, um die Auswirkungen der verwendeten Pestizide in Deutschland besser einschätzen zu können. So soll ein genaues Bild der Auswirkungen der vier ausgewählten Pestizide entstehen, welches nützliche Informationen bieten kann für die Bewertung der Umweltauswirkungen. Zudem soll gezeigt werden, welche Biomarker am besten geeignet sind für zukünftige Untersuchungen von Pestiziden.

Förderzeitraum:
01.01.2019 - 31.03.2022

Institut:
Goethe-Universität Frankfurt am Main Evolutionsökologie und Umwelttoxikologie

Betreuer:
Prof. Dr. Henner Hollert

E-Mail: E-Mail schreiben

Publikationen: