Entwicklung einer Rauminformationsmethode zur Feuchgebietsabgrenzung

Stipendiatin/Stipendiat: László Bene

Im Rahmen meiner Diplomarbeit habe eine Rauminformationsmethode zur Abgrenzung der Feuchtgebiete von Ungarn ausgearbeitet. Die Abgrenzung läuft nach einheitlichen Grundsätzen ab, hat eine aktuelle Thematik und eine detaillierter Auflösung, als derzeit vorhanden ist. Die Abgrenzung wurde noch nicht in der Praxis ausprobiert und verifiziert.Die Zielstellungen des Forschungsaufenthaltes waren die folgenden:- praktische Erprobung und Verifizierung der Methode im Rahmen von internationalen Projekten,- etwaige Modifizierung, Anpassung mit den ausländischen Gegebenheiten, - Erweiterung und Weiterentwicklung,- etwaige Anwendung in anderen EU-Ländern,- Entwicklung einer komplexen Vorgehensweise zur Renaturierung und nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten.Die Vorgehensweise des Forschungsaufenthalts an der Humboldt Universitat wurde in zwei Richtungen festgesetzt: 1.) Anhand der IST-Analyse ausgewählter deutschsprachiger Biotopkartierungsverfahren und Moorschutzprogramme sollen Schlussfolgerungen für den ungarischen Ansatz gezogen werden. 2.) Einbeziehung in das BMBF-Verfahren und ab Ende November in das damit zusammenhängende EU-Antragsverfahren (7. Rahmenprogramm; Call: 6.1.1.3. Der globale Kohlenstoff-Zyklus ? Der Treibhausgashaushalt). Aufgrund der bisher ? während des Forschungsaufenthaltes ? durchgeführten Analysen und Untersuchungen können die folgenden Schlussfolgerungen gezogen werden: Moorschutz und Biotopkartierung in DeutschlandDefizite:- Ein Moorschutzkonzept auf Bundesebene ist nicht vorhanden. - Die Zielstellungen, die Schwerpunktsetzung, die Instrumente, die Umsetzung und die Finanzierung der regionalen Moorschutzprogramme und -konzepte sind unterschiedlich.- Ein Programm zur Kontrolle der durchgeführten Moorschutzmaßnahmen existiert nicht.- Eine landesweite flächendeckende Luftbefliegung ist nicht durchgeführt worden.- Ein einheitliches bundesweites Biotopkartierungsverfahren ist nicht vorhanden.Vorteile:- In den Bundesländern mit relativ unfangreichen Moorflächen sind Moorschutzkonzepte bzw. ?programme vorhanden.- In Brandenburg ist eine flächendeckende Biotopskartierung durchgeführt.- In den Bundesländern mit Moorschutzprogramme und -konzepte sind Biotopkartierungen durchgeführt.- Die Daten der Biotopkartierung in Brandenburg sind im Rahmen des Projekts ?PEPGIS? im Internet zugänglich, können visualisiert und ausgewertet werden.- Der Moorschutz hat eine Tradition in Deutschland; Erfahrungen sind vorhanden; - deutliche Ergebnisse sind schon erreicht.Moorschutz in der Schweiz- Einheitliche Schutzziele auf Landesebene im Rahmen von gesetzlichen Verordnungen sind definiert.- Bundesinventare zum Auflisten der national bedeutsamen Moore und Moorlandschaften liegen vor. - Für die einzelnen Moorobjekte liegen Schutz- und Pflegepläne vor.- Eine landesweite flächendeckende Luftbildbefliegung ist durchgeführt.- Mit Hilfe der erstellten Luftbilder (CIR) ist eine einheitliche flächendeckende Biotopkartierung durchgeführt.- Programm zur Kontrolle und Evaluierung der Auswirkungen des Moorschutzes auf die Natur ist vorhanden.Handlungsbedarf in UngarnIm Bereich Biotopkartierung:- Eine flächendeckende Luftbefliegung muss durchgeführt werden.- Aufgrund der erstellten Luftbilder muss die vorhandene Biotopdatenbasis kontrolliert und präzisiert werden.- Ein landesweites Biotopmonitoringprogramm muss zustandegebracht werden.Im Bereich Moorschutz:- Ein Moorschutzkonzept muss ausgearbeitet werden: - ein einheitliches Rahmenschutzprogramm auf Landesebene + regionale Schutz- und Pflegeprogramme in den betroffenen Regionen - (Kis-Balaton, Ramsar-Gebiete).- Eine landesweite flächendeckende Feuchtgebietsabgrenzung und -datenbasis muss erstellt werden.- Ein spezielles Monitoringprogramm für die Feuchtgebiete muss erstellt werden.- Im Rahmen des Klimaschutzes müssen spezielle Programme und Maßnahmen zum Schutz der Feuchtgebiete ausgearbeitet werden.- In der Naturschutzpolitik und im allgemeinen Bewusstsein muss den Feuchtgebieten noch größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Förderzeitraum:
01.09.2007 - 29.02.2008

Institut:
Humboldt-Universität zu Berlin
Landwirtschaftlich Gärtnerische Fakultät
Institut für Pflanzenbauwissenschaften

Betreuer:
Prof. Dr. Jutta Zeitz

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