Effektivität partizipativer Entscheidungsprozesse im Wasser- und Biodiversitätsbereich in der EU

Stipendiatin/Stipendiat: Monika Suskevics

In den Bereich des Umweltschutzes sind die Defizite der repraesentativen Demokratie zu einer Anerkennung geleitet, dass die Beteiligung von den Anspruchspersonen und von der Oeffentlichkeit eine wichtige Voraussetzung fuer die verantwortungsbewusste Regierungsfuehrung ist. Allerdings ist es nicht klar, unter welchen Bedingungen die Effektivitaet der partizipativen Entscheidungsprozessen wirklich erhoeht wird. Mein Ziel im Rahmen dieses Stipendiums ist, Partizipationsmechanismen im Bereich der Planung und Anwendung der oekologischen Netzwerke in Estland zu untersuchen und Vorschlaege zu geben, wie man diese Mechanismen effektiver machen kann. Mein Praktikumsort in Deutschland befindet sich in Leipzig, am Helmholtz Zentrum fuer Umweltforschung - UFZ. Da arbeite ich bei einem Projekt "GoverNat: Multi-level Governance of Natural Resources: Tools and Processes for Water and Biodiversity Governance in Europe" mit. Das GoverNat Projekt konzentriert sich auf partizipative Entscheidungsfindung als Massnahme zur Verbesserung der Multi-Ebene Umweltsteuerung (multi-level environmental governance). Fallstudien im Bereich biologischer Vielfalt und Wasserressourcenmanagement sind im mehreren Laendern der Europaeischen Union durchgefuehrt mit Hilfe von einem konzeptionellen Bezugsrahmen. Dieser Bezugsrahmen umfasst die folgenden vier Aspekte eines Partizipationverfahrens1.Information- und Wissensmanagement - wie kann man verschiedene Wissenstypen (z.B. lokales Wissen, wissenschaftliches Wissen) aufgeklaert und integriert werden? Wie kann man mit Komplexitaet und Ungewissheit rechnen?2.Legitimitaet und Politik - welche Interessen sind repraesentiert und welche Akteure sind einbezogen? Wer ist verantwortlich fuer jede Entscheidung? Sind die Regeln des Partizipationsverfahrens eindeutig und klar fuer alle und ist die Verfahren als gerecht angesehen?3.Gruppendynamik und Zivilgesellschaft - wie beeinflusst das Verfahren die Beziehungen zwischen Akteuren? Ermoeglicht der Prozess soziales Lernen? Wie werden gegensaetzliche Interessen und Werten behandelt?4.Kosten - ist Kosteneffektivitaet beruecksichtigt?Meine Aufgabe in der GoverNat Projektgruppe ist eine Zusammenfassung (eine Policy Brief) von den Fallstudien zu erarbeiten. Diese gilt als ein Teil von den internationalen Veroeffentlichungsaktionen des Projekts. In parallel dieser Aufgabe kann ich die obengenannten konzeptionellen Bezugsrahmen gruendlich kennenlernen. Dann werde ich diese Bezugsrahmen fuer die Kontext Estlands anpassen und damit die Effektivitaet von Partizipation waehrend der Planung und Anwendung von oekologischen Netzwerken in Estland untersuchen. Es ist ein Teil meines Promotionsvorhabens und beziehungsweise interessiere ich mich darueber, wie man in der Entscheidungsfindung die Beteiligten waehlt, welche Akteure nehmen teil und warum (nicht) und wie sich die Legitimitaet von Entscheidungen ensteht.

Förderzeitraum:
01.02.2009 - 31.01.2010

Institut:
Helmholtz Centre for Environmental Research - UFZ OEKUS - Division of Social Sciences

Betreuer:
Dr. Felix Rauschmayer

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