Flussauen in der Landschaftsarchitektur

Stipendiatin/Stipendiat: Jana Halamova

EinleitungIch beschäftigte mich mit der Auenlandschaft aus Sicht der Landschaftsarchitektur und wollte darüber mehr aus internationaler Sicht erfahren. Die Auenlandschaften wurden in der Vergangenheit von Menschen sehr verändert. Heute wei?t man, dass die Flüsse mehr Raum brauchen und verschiedene Renaturierungsmaßnahmen werden realisiert. Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie hat zum Ziel, den guten ökologischen Zustand der Fließgewässer bis 2015 zu erreichen. Zur Wiederherstellung der Habitate wird Uferrückbau und Gewässervernetzung (das heißt Wiederherstellung der natürlichen Dynamik des Gewässerhaushalts) eingesetzt. Man sieht, dass das Thema der Aue sehr aktuell ist. Trotzdem ist wenig von Ästhetik und Erholungsmöglichkeiten in den Auen bekannt. Die Ästhetik der Aue wird in Deutschland als Nebenresultat den ökologischen Maßnahmen wahrgenommen. Die gerade auf Ästhetik konzentrierten Projekte in der Aue wurden entweder in dem 19. Jahrhundert (die Landschaftsgärten) oder in Rahmen der heutigen Landesgartenschauen realisiert. Die heutige gewöhnliche Auelandschaft kann durch landschaftsarchitektonische Mittel verbessert werden. MethodenIch konzentrierte mich darauf, wie die Ästhetik in den üblichen Auen verbessert werden kann und zusammen mit dem Naturschutz und anderen Anforderungen kombiniert werden kann. Die Hauptfragen waren:- Was ist zurzeit in den Auen in Deutschland los? Wie werden die Auen behandelt?- Wie soll man in der Landschaftsarchitektur die Aue wahrnehmen/begrenzen/definieren?- Wie kann man zur Verbesserung der gewöhnlichen Auelandschaft aus Sicht der Landschaftsarchitektur beitragen?- Wie können die Natur, die Ästhetik und die Erholung in der Aue nebeneinander bestehen?Die deutsche Literatur über Auen und Projekte in den Auen (z. B. die Lebendige Rheinauen bei Karlsruhe, Isarplan, Erholungskonzept Rheinauen, Landesgartenschauen) wurde studiert. Eine von den Eigenschaften der Flusslandschaft ist laut Litton (1974) ihre Einheit. Die Auenlandschaft soll als Auenlandschaft wahrnehmbar und identifizierbar sein. Um die Auen besser kennen zu lernen, wurden verschiedene Auenlandschaften und Projekte in der Aue besucht, fotografiert, wahrgenommen. Die Photos und Skizzen wurden thematisch in den Tabellen geordnet. Diese Tabellen zeigen, welche Aspekte sich in der Aue befinden, und erfassen ihre ÄsthetikZwei Modellgebiete in der Agrarlandschaft wurden studiert und verglichen, ein in Tschechien und ein in Deutschland. Eine Frage war es, wie die Aue zu begrenzen. Die Unterlagen und Karten wurden gesammelt und bearbeitet. Um die Karten bearbeiten zu können, musste ich in AutoCAD Map 3D arbeiten lernen. Verschiedene Karten, wie z. B. die Begrenzung, die Landnutzungskarten früher und heute, die Bodenrentabilitätskarten usw. wurden bearbeitet. ErgebnisseDie ästhetische Aspekte in der Aue wurden thematisch geordnet (z. B. die Aueformen und die Raumstruktur, die Ästhetik der typischen Baumarten (die Farbigkeit, die Gestalt...), die historischen Elemente, die Auswirkung und die Formen des Wassers, die Erholungs- und Lehreinrichtungen in der Aue, die Gestaltung der Baggerseen, die aktuellen ökologischen Maßnahmen in den Auen u. ä.). Die Modellgebiete wurden anhand der holozänen Ablagerungen in der geologischen Karte gewählt. Der Fluss in dem tschechischen Modellgebiet wurde nicht so stark verändert, das Bereich wird noch immer ab und zu überflutet und man kann dort Altaue und aktive Aue gut unterscheiden. Die Erholungs- und Naturschutzfunktionen treffen sich bei einem Baggersee. Deswegen wurde das Bereich beim Baggersee für weitere Bearbeitung ausgewählt. Im Gegenteil, der Fluss im deutschen Modellgebiet ist ein eingedeichtes, in seiner Struktur stark anthropogen verändertes Gewässer. Die Aue wird wegen dem Hochwasserdamm, der für HQ100 gebaut wurde, praktisch nie überflutet. In der Vergangenheit hat sich hier die Wiesenwässerung entwickelt und die Reste sind heute von dem historischen, denkmalpflegerischen und Erholungsbedeutung. Das Erholungspotential kann in dieser Richtung entwickelt werden. Beide Auen sollen als Auen erkennt werden. Anhand der verarbeiteten Karten wurden das Zonensystem und Nutzung und Bepflanzung der Zonen vorgeschlagen. Auch „kleinen“ landschaftsarchitektonischen Ma?nahmen können zum besseren ästhetischen sowie ökologischen Zustand beitragen.

Förderzeitraum:
01.02.2010 - 30.09.2010

Institut:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Institut für Landespflege

Betreuer:
Prof. Dr. Werner Konold

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