Bewertung der Gemeinschaften der Makroevertebraten in ausgewählten Flüssen in der Slowakai und Deutschland

Stipendiatin/Stipendiat: Jarmila Maternakova

Nach der Anordnung der europäischen Wasserrahmenlinie (EU/60/2000) sollen alle Gewässer der EU-Länder bis zum Jahr 2015 die ''gute'' Wasserqualität erreichen. Zur Auswertung der Wassergüte/ Wasserdegradation sind neben den chemisch-physikalischen und hydromorphologischen auch die biologischen Variabeln verwendet, zu denen die Fische, Krebstiere und bentische Evertebraten (Makrozoobenthos) gehören. Zu den letzt genannten gehören die Zückmücken (Chironomidae).Die Wasserqualitätsauswertung mit Hilfe von aquatischen Organismen ist in der wasserwirtschaftlichen Praxis eine langjährig erprobte und weltweit anerkannte Methode zum Nachweisen der Wasserdegradation und Veränderungen in der Wassergüte. Obwohl die Zückmücken zur größten Gruppe der bentischen Evertebraten gehören, waren sie nur selten bei der Wasserqualitätsauswertung benutzt. Zückmücken sind bei den europäischen Projekten, die sich mit Auswertung der Wasserqualität beschäftigt haben (z.B. AQEM, STAR u.a.) nicht mitgezählt, oder trotz ihrer Artenvielfältigkeit nur als GOOD und BAD-Diptera Index, oder ’’toleranten’’ und ’’untoleranten’’ Arten verwendet.In meinem Projekt will ich nachweisen, dass die Zückmücken sensibeln die Wasserdegradation indizieren können. Die wichtigsten Fragestellungen sind:1. Können diese Chironomiden-Arten die Veränderungen in den Gewässern anzeigen? (hydromorphologiche Degradation)2. Können die Chironomiden bei der ökologischen Auswertung der Wassergüte benutzt werten?Die Proben von Zückmücken kommen aus der Slowakei und sind mit Hilfe von mehreren Bestimmungsschlüsseln in das Artenniveau determiniert. Nach statistischer Auswertung der Artenvielfalt, Ausbreitung und Übermaß kann man die Präferenz der Zückmücken für einzelne Umweltfaktoren auswerten. Diese Präferenzen entsprechen ihre Lebensanforderungen betreffend des Habitattyps (Lebensraums) und der Ernährungsmöglichkeiten, die von den Umweltfaktoren abhängen. Anschließend können von diesen Daten die einzelnen autökologischen Charakteristiken (Lebensanforderungen des Arts) der Zückmücken abgeleitet werden. Für die Wasserqualitätsauswertung/ den Degradationsstand werden dann diese Arten ausgewählt, die eine signifikante Präferenz für solche Umweltfaktoren anzeigen, die dem naturnahen oder degradierten Stand des Gewässers entsprechen. Aus den Zwischenergebnissen aus vier Lokalitäten folgt, dass die Arten, die den naturnahen Stand des Gewässers anzeigen (autökologische Charakteristiken nach AQEM), treten meistens an den ersten zwei Lokalitäten auf, die durch die hohe Beschattung von Ufervegetation (großer Anteil an Nährungsstoffen, niedrigere Temperatur) und niedrigeren anthropischen Einfluss (der Bach fließt außerhalb der Siedlungen) gekennzeichnet sind. Im Unterschied dazu wurden die Zückmücken, die die Degradation indizieren sollten, an den zwei letzten Lokalitäten gefunden.Nach einer Zusammenstellung aller hydromorphologische Variablen und ihrer statistischen Auswertung werden die Faktoren ausgewählt, die einen deutlichen Einfluss an die Ausbreitung und Artenvielfalt der Zückmücken-Arten haben. Im Prozess der Einflussauswertung der hydromorphologischen Faktoren an die Zückmücken-Arten könnten dann die Gründe der Veränderungen im Zückmücken-Zönose erklärt sowie auch schädliche Einflusse an die Gewässer festgelegt sein werden.

Förderzeitraum:
01.06.2010 - 30.11.2010

Institut:
Universität Duisburg-Essen
Fakultät für Biologie
Fachgebiet Aquatische Ökologie

Betreuer:
Prof. Dr. Daniel Hering

E-Mail: E-Mail schreiben