Geothermische Energie und die Möglichkeit ihrer Entwicklung in Polen - Vergleich der sozialen Aspekte des Umweltschutzes mit Enhanced Geothermal Systems (EGS) und Shale Gas exploration.

Stipendiatin/Stipendiat: Joanna Jarosz

Die Studienergebnisse und die verfügbaren Abschätzungen bestätigen die Tatsache, dass es in Polen perspektivische geothermische Ressourcen gibt, die an vielen Orten zur direkten Nutzung gebraucht werden können, insbesondere zur Fernheizung und Erholung. In manchen Fällen ist die Erzeugung der elektrischen Energie (mit Binärsystemen) unter Verwendung von kleinen Kraftwerken – einige Hundert kWe – möglich, gewöhnlich zusammen mit der Wärmeerzeugung.

Die geothermischen Ressourcen sind vor allem mit den Formationen der mesozoischen Ablagerungen verbunden. Zum Zweck dieser Abhandlung wurden die geothermischen Gewässer aus 3 Regionen charakterisiert: Polnischem Tiefland, Karpaten und Sudeten. Die Temperatur des geothermischen Wassers auf dem Gebiet Polens beträgt von 20 °C bis 86 °C bei der Tiefe von 3,5 km.

In den letzten Jahren wurden Karten und Materialien zum Potenzial der Geothermie in Polen ausgearbeitet, solche wie: Karte der Dichte des Wärmestroms in Polen oder Atlas der Wasservorräte und der Geothermie in Westkarpaten). Diese Abhandlungen sind ein sehr gutes Werkzeug für die künftigen Investoren zur Vorbereitung neuer Investitionen. Auch die polnische Regierung sorgt für die Entwicklung des Geothermiesektors. Im Jahr 2010 wurde die Deklaration zur Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung der Nutzung der Geothermie in Polen verabschiedet, und im Jahr 2011 wurde das Memorandum zwischen Polen und Island über die Zusammenarbeit im Sektor der erneuerbaren Energetik (hauptsächlich mit der Geothermie verbunden) unterzeichnet. Das Recht in Polen ist jedoch nicht ausreichend an die schnelle Entwicklung der erneuerbaren Energiequellen, darunter der Geothermie, angepasst. Immer noch gibt es kein Gesetz über die erneuerbaren Energiequellen, das alle Aspekte regeln könnte. Der Gesetzentwurf ist derzeit im Stadium der gesellschaftlichen Konsultation und kann erst nach der Berücksichtigung aller Bemerkungen verabschiedet werden.

Zur Zeit funktionieren in Polen vier Geothermieanlagen in: Pyrzyce, Uniejów, Mszczonów, Banska Nizna. Es werden einige Projekte realisiert in: Gostynin, Kleszczów, Poddebice, Poznan und Torun. Aus dem Bericht des Europäischen Rats für Geothermie (European Geothermal Energy Council) [1] ergibt sich, dass im Jahr 2011 die gesamte installierte Leistung der geothermischen Energie in Polen 80,1 MWt, und der Wärmeverkauf ca. 397 TJ betrug. Leider gibt es keine Datenbasis im Sektor der geothermischen Wärmepumpen und es ist schwer, die genaue Anzahl der verkauften und installierten Geräte anzugeben. Anhand der Berichte, die durch BRG Consult [2], BSRIA [3] veröffentlicht wurden, und der Schätzungen der Pumpenhersteller ergibt sich, dass im Jahr 2009 5000 Wärmepumpen verkauft wurden.

Zur Zeit sieht man in Polen ein vermehrtes Interesse sowohl der Investoren, als auch privater Nutzer an der Nutzung der Erdwärme.

BIBLIOGRAPHIE:
[1] European Geothermal Energy Council, EGEC Deep Geothermal Market Report, 2011.
[2] BRG Consult, Full Heating Report 2009.
[3] BSRIA, Heat pumps Poland. European Renewables 2009. A multiclient study by Krystyna Dawson 2010
 

Das Ergebnis umfasst ein mehr als 50-seitiges Dokument, in welchem Informationen zur Geothermie in Polen enthalten sind.

Jetzt ich arbeite an dem Projekt: "Vergleich der sozialen und ökologischen Aspekte von Enhanced Geothermal Systems (EGS) und der Shale Gas Exploration".

Enhanced Geothermal Systems sind eine neue Art der geothermischen Nutzung zur Stromerzeugung. EGS Systeme können mit Hilfe von sogenannten Fracking-Maßnahmen unabhängig von der geologischen Situation durchgeführt werden. Solche Systeme besitzten somit großes Potential zur weiteren Verbreitung der Geothermie. Das Thema Fracking ist derzeit in Polen ein großes Thema, da das Land reich an Shale-Gas-Ressourcen ist. Diese Shale-Gas Ressourcen werden ebenfalls mit der „Fracking“-Technologie gefördert.
 

 

Förderzeitraum:
01.03.2012 - 28.02.2013

Institut:
Internationales Geothermiezentrum Fachbereich Bauingenieurwesen

Betreuer:
Prof. Dr. Rolf Bracke

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