Die genetische Variation glazialer Reliktpopulationen von Krascheninnikovia ceratoides in Europa

Stipendiatin/Stipendiat: Ionut Sorin Sipetean

Die eiszeitlichen Reliktpopulationen sind isolierte Überreste von arktisch-alpinen Arten, die sich aus der Verschiebung des Verbreitungsgebiets während der Eiszeit gebildet haben. In der letzten Zeit wurde der Naturschutzwert von Reliktpopulationen betont, da sie an ungünstige ökologische Bedingungen, die durch die zukünftige Verschiebung des Verbreitungsgebiets aufgrund des Klimawandels von Bedeutung sein können, angepasst sind(Vogler, 2013). Wir haben versucht herauszufinden, wie begrenzt die genetische Variation innerhalb und zwischen isolierten Populationen im Vergleich zu der einheimischen Population ist. Für meine Studie haben wir eine Strauchart, Krascheninnikovia ceratoides gewählt, die man gewöhnlich in Asien findet, wo auch ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet zu finden ist. In Europa ist die Art nicht so stark verbreitet, und ist in einigen Ländern (Spanien, Österreich) sogar geschützt, da sie als gefährdet angesehen ist. Es wird angenommen, dass es sich bei den Populationen in Europa (sieben Populationen in Spanien, zwei Populationen in Österreich und vier in Rumänien) um relikte Gletscherpopulationen handelt, die isoliert wurden und sich unabhängig voneinander in den letzten 18,000 Jahren entwickelt haben. Wir haben versucht, zu beantworten, wie sich die Pflanze an den unterschiedlichen Klimabedingungen angepasst hat, indem wir die Veränderungen des Pflanzen-Genoms im Laufe der Zeit untersucht haben.
Es ist zu früh, um über die endgültigen Ergebnisse der Studie zu sprechen, da die Laborarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Allerdings gibt es einige zu erwartende Ergebnisse. Die Studie sollte uns einige Antworten zu der Hypothese bieten, dass die Populationen gemeinsame Vorfahren in den asiatischen Populationen haben. Die Untersuchung kann auch zeigen, ob eine andere Hypothese in Bezug auf die genetische Variabilität in unserem Falle bestätigt werden kann. Es wird angenommen, dass kleine, isolierte Populationen könnten eine geringe genetische Vielfalt innerhalb der Population, aber eine hohe Vielfalt zwischen den Populationen offenbaren. Weitere Daten können gezeigt werden, nachdem alle Proben analysiert und die Statistik- Analyse begonnen wurde.

 

Förderzeitraum:
01.09.2013 - 30.06.2014

Institut:
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ Department Biozönoseforschung

Betreuer:
Dr. Walter Durka

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