Untersuchung von Arzneimitteln in der aquatischen Umwelt mit Hilfe von bioanalytischen Testsystemen

Stipendiatin/Stipendiat: Zsolt Tarcai

Die Absicht des DBU Praktikums war, Erfahrungen zu sammeln und Daten zu liefern, die nützlich sind für Umweltschutz und die menschliche Gesundheit. Alles dies geschah im ökotoxikologischen Bereich an einem angesehenen Aachener Institut.
An der RWTH Aachen, im Institut für Umweltforschung, habe ich die Möglichkeit an vielen European Union Projekten teilzunehmen, wie EDP, SOLUTION, JDS3.

Das Ziel des EDP (European Demonstration Programm) und des SOLUTION Projektes ist, neue Methoden für Wasserproben zu testen, die biologische und chemische Methoden kombinieren. Ein weiteres Ziel des SOLUTION Projektes ist es, diese Methode zu validieren, zu optimieren und spätere Nutzung im EU Regulationsystem anzustreben. Mit dieser Art kann die Europäische Umweltagentur auf die wachsende Anzahl an Chemikalien antworten. Das JDS 3 (Joint Danube Survey 3) Projekt ist eine großes internationales Projekt, das den ökologischen Zustand der Donau untersucht. Das JDS3 liefert ebenfalls Daten für SOLUTION. Im Rahmen meiner Arbeit prüfe ich die Proben dieser Projekte auf Mutagenität unter Verwendung des Ames Fluktuation Assay.

Die ersten 6 Monate hatte ich die Möglichkeit, die Ames Fluktuation Assay Methode und die Vorbereitung der Proben kennen zu lernen. Außerdem bekam ich einen kurzen Einblick in den ER-Calux Biotest. Der ER-Calux zeigt hormonmodulierte Effekt für Östrogen. Ende Oktober war ich in einem „Kick off Meeting“ des SOLUTION in Leipzig.
Während der Verlängerungszeit habe ich die Proben der Projekte mit Ames geprüft. Die erhaltenen Daten wurde mit statistischen Methoden ausgewertet.

Der Ames Test ist ein Bakterientest mit Salmonella typhimurium mit dem Mutagenität nachgewiesen werden kann. Er wurde in den siebziger Jahren von Bruce Ames und seinen Mitarbeitern entwickelt. (Maron and Ames 1983, McCann and Ames 1976). Bei den Testbakterien aller Ames-Test Versionen handelt es sich um Histidin-Mangelmutanten von Salmonella typhimurium, die nicht in der Lage sind, in Histidin- freien Nährmedien zu wachsen. Diese Zellen würden in histidinfreier Umwelt sterben. Wenn eine Wasser- oder andere Probe mutagen ist kann die DNS die Histidinproduktivität durch Rückmutation zurückgewinnen und die Zellen können sich wieder teilen. An der RWTH haben wir zwei Arten Bakterien, TA98 und TA100 und der Metabolismus von Säugetieren kann durch die Zugabe eines mikrosomalen Aktivierungssystems aus Rattenlebern (S9-Fraktion) in Ansätzen nachempfunden werden.

Aus EDP wurden 69 Proben getestet, mit den zwei Stämmen TA 98 und TA 100 (mit und ohne S9). 29 Proben wurden zum Zeitpunkt dieser Kurzfassung in allen Kombination bearbeitet und weitere 40 Proben werden bald fertig sein. 8 Proben weisen eine geringe Mutagenität auf, meist in der Kombination TA98 mit S9. 1 Probe war zytotoxisch.

Aus JDS3 haben wir zwei Probentypen: Passiv (SR) und Aktiv (LVSPE).
Von den LVSPE Proben wurden alle 25 Proben getestet, in der Kombination TA98 mit und ohne S9. 18 Probe zeigten mutagene Wirkung. 6 Proben auch mit S9 und ohne S9, 12 Proben nur in der Kombination TA98 mit S9. Diese Ergebnisse warden auch im SOLUTION Projekt verwendet werden.

Für SR wurden 18 Proben aus Passivesammlern getestet in der Kombination TA98 mit S9. Es sind keine Effekte aufgetreten.
 

Förderzeitraum:
01.09.2013 - 31.07.2014

Institut:
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Institut für Umweltforschung (Biologie V)

Betreuer:
Prof. Dr. Henner Hollert

E-Mail: E-Mail schreiben

URL: http://www.citoxlab.com/en/