Grüne Krankenhäuser

Stipendiatin/Stipendiat: Pavel Petrov

Krankenhäuser sind hochspezialisierte Institutionen und Gebäude. Aufgrund ihrer Funktion benötigen diese viel mehr Ressourcen und Energie. Sie produzieren aber auch mehrere Abfälle. Die durchschnittliche Energie, die während der Behandlung eines Patienten verbraucht wird, entspricht der Energie von drei Haushalten. Ein „grünes Krankenhaus“ – das ist ein Krankenhaus, das das Konzept der Ökologie und der nachhaltigen Arbeitsweise sowie der Sorge für die Umwelt auf innovative Weise mit der Sorge für die Gesundheit des Patienten und des Personals verbindet. Ökologische Arbeitsweise bedeutet hierbei weniger Ressourcenverbrauch, Verwendung erneuerbarer Energiequellen, Vermeidung giftiger Stoffe. Darüber hinaus beeinflusst das Umfeld, in dem die Patienten in ärztlicher Behandlung sind, sowohl ihren Zustand, als auch ihre Zeit zur Genesung. Die Gesundheit der Menschen – Patienten und Personal gleichermaßen – ist daher unmittelbar verbunden mit der Gesundheit ihres Umfeldes, der Natur und Umwelt.
Die nachhaltige Arbeitsweise wird mit der klassischen Funktion eines Krankenhauses verbunden. Das Krankenhaus muss hierzu mit hochtechnologischer medizinischer Ausrüstung ausgestattet werden, welche Energie- und Ressourceneffizienz bietet.
Das Konzept von „Grüne Krankenhäuser“ ist vielseitig und schließt viele Bereiche der Wissenschaft und verschiedene Technologien ein. Meine Versuche umfassen neue Konzepte und Herstellungsverfahren für energiesparende und ressourcen-effiziente medizinische Ausrüstung. Mein Projekt besteht aus zwei Teilen.
Der erste Teil ist praktisch orientiert und untersucht neue Konzepte im Bereich der medizinischen Technik. Für diesen Zweck nehme ich Teil an einer Forschungsgruppe des Instituts für Biomedizinische Technik und Informatik der Technischen Universität Ilmenau im Rahmen der Projekte „SensEcoMed - Sensor- und Messtechnologien für eine nachhaltig rohstoff- und materialeffiziente Medizintechnik“ und „ANDREA- Active Nanocoated Dry Electrode for EEG Applications“. In den Krankenhäusern werden für Diagnostik, Monitoring und Therapie der Patienten verschiedene Arten von Elektroden in großen Mengen verwendet. Durch die Entwicklung neuartiger Arten von Elektroden eröffnen sich viele Möglichkeiten zur Ressourcen- und Energieeinsparung sowie der Reduzierung von Abfällen. Die entwickelte neue Art von trockenen, aktiven Elektroden für EEG reduziert die Zeit für Messvorbereitungen, verbessert den Komfort und die Sicherheit des Patienten. Die Verwendung von thermoplastischen Polyurethanen (PU) als Grundkörper sowie die Aufbringung von elektrisch leitfähigen Beschichtungen (wie Titan, Titan-Nitrid, Gold, Silber) ermöglicht die Verwendung als Biosignalelektrode und erlaub die gezielte Beeinflussung der elektrochemischen Eigenschaften. Die durchgeführten Laborversuche belegen die Vergleichbarkeit der Signalqualität der neuentwickelten Elektroden mit konventionellen Elektroden
Der zweite Teil besteht aus der theoretischen Untersuchung und konzeptionellen Entwicklung „grüner Krankenhäuser“ in Deutschland, die Realisierung einzelner Teilprojekte und die Methoden der Qualitätssicherung und Zertifizierung.
 

Förderzeitraum:
01.03.2014 - 28.02.2015

Institut:
Technische Universität Ilmenau
Institut für Biomedizinische Technik und Informatik

Betreuer:
Prof. Dr. Jens Haueisen

E-Mail: E-Mail schreiben