Nachhaltige Planung und Konzeption Grüner Infrastruktur für die Städte von morgen in der Slowakei

Stipendiatin/Stipendiat: Lucia Gaborova

 

Die Stadt im 21. Jahrhundert braucht dringend städtische Grünflächen. Die grüne Stadt ist das Modell der Zukunft. Hitzewellen, die künftig häufiger auftreten, intensiver sind und länger andauern werden, sind durch das großräumige Wettergeschehen vorgegeben, werden aber lokal in Abhängigkeit von Stadtstruktur und Straßendesign verschärft. Es ist wichtig, die konkrete Bedeutungen, Funktionen, Nutzen von Grünräumen darzustellen. Qualitativ hochwertige Grünräume wirken gesundheitsfördernd auf die Einwohner und beeinflussen die Lebensqualität. Als Modellbeispiel für das Projekt Grün in der Stadt fördern! war eine Stadt im Norden der Slowakei gewählt. Das Projekt der grünen Infrastruktur beschäftigt sich mit der Stadt Martin. Das Entwicklungsgebiet liegt am Rande der Stadt und die Fläche stellt ca. 63 Hektar dar. Die Anlage befindet sich in der Nähe des Flusses Turiec und hat ein großes Potenzial. Im Masterplan der Stadt Martin wurde festgestellt, dass diese Fläche zu Bebauung geeignet ist. Das Modellprojekt zeigt, dass graue Infrastruktur sehr eng mit grüner Infrastruktur verbunden sein muss und beide bilden gemeinsam eine unverzichtbare Einheit. Planen mit Grün ist heute wegen der Klimaveränderungen ein wichtiger Punkt, um die Städte gesund zu erhalten. Das ist die heutzutage wichtigste Aufgabe der Landschaftsarchitektur.                                  Das Ziel des Projekts besteht darin, ein positives und nachhaltiges Szenario für den Stadtteil Kosuty zu entwickeln, mit dem die ganze Stadt die ökologischen und sozialen Werte steigern könnte. Das Herzstück des neuen Stadtquartiers bildet ein 7 Hektar großer naturnaher Park am Fluss und eine Grünverbindung für die als grüne Infrastrukturmaßnahmen zwischen Park und Wohnquartier. Hier dominiert eine zentralorientierte Anlage für Regenwasserrückhaltung, sowie eine Frei- und Grünfläche mit Bepflanzung und einer eigener Identität. Die Entwicklung einer grünen Infrastruktur zur Klimaanpassung darf sich dabei nicht auf das öffentliche Grün beschränken, sondern muss das Grün auf der gesamten Fläche mit einbeziehen. Als grüne Dominante entsteht ein Park, der als Grünkorridor entlang des Flusses agiert und Fahrrad- und Fußgängerwege einbindet. Dieses bietet verschiedene Freizeit- und Sportmöglichkeiten für die Nutzer, Bewohner und Besucher aller Altersgruppen. Vegetation und Biotope, welche aus ökologischer Sicht sehr wertvoll sind und viel Entwicklungspotenzial in sich tragen, schaffen und schützen die lokale Identität. Der Park agiert als Bindeglied zwischen der bereits bestehenden Achse, welche die Natur des Umlandes von Osten nach Westen miteinanderverbindet und gleichzeitig von allen Stadteilen gut erreichbar ist.                   Die Entwicklung neuer Quartiere bedeutet auch neue attraktive Grünflächen zu schaffen. Dieses Projekt unterstreicht die wichtige Rolle der Landschaftsarchitekten in Bezug auf nachhaltigen Stadtplanung und Architektur. Die grünen Konzepte sind für die Stadt überragend. Durch mehr Grün kann die Stadt einer steigenden Belastung durch den Klimawandel entgegenwirken. Die Stadt als Ökosystem mit Grünräumen soll in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen.

 

 

Förderzeitraum:
08.02.2016 - 07.08.2016

Institut:
A24 Landschaft Landschaftsarchitektur GmbH

Betreuer:
Steffan Robel

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