Weidemanagement und Milchproduktion auf ökologischen Milchziegenbetrieben in Deutschland - Praxiserhebung mit Einblick in die Milchzusammensetzung

Stipendiatin/Stipendiat: Tamara Vukovic

In den letzten Jahrzehnten gewinnt die ökologische Landwirtschaft an Bedeutung. Das Potenzial des Absatzmarktes für Ziegenmilchprodukte ist groß (BARTH ET AL. 2013) und wächst stetig, da immer mehr Konsumenten Ziegenmilchprodukte gegenüber Kuhmilchprodukten vorziehen. Gründe dafür sind der besondere Geschmack der Ziegenmilch, sowie eine gute Verträglichkeit. Die Bedeutung für die Bio-Branche wird deutlich bei Betrachtung des Anteils von mehr als 30% (EUROSTAT 2017) der in Deutschland gehaltenen Ziegen auf Bio-Betrieben. Die Ziele der ökologischen Landwirtschaft sind unter anderem auch die Produktion von Lebensmitteln von hoher Qualität, sowie Haltungssysteme, die stärker am Tierwohl als konventionelle Systemen orientiert sind. Auch die Halter von Bio-Milchziegen stehen vor dem Problem in der Milchproduktion ein Gleichgewicht zwischen Milchleistung, Milchqualität und dem Tierwohl zu finden, um konkurrenzfähig zu bleiben und die Anforderungen des Marktes erfüllen zu können. Die derzeitigen Haltungs- und Tierwohlempfehlungen basieren auf Anforderungen der Tiere, in Bezug auf den Zugang zu qualitativem Futter und Trinkwasser, sowie Umweltbedingungen und einem Platz, um ihr arttypisches Verhalten auszuleben. Damit ist auch die Weidehaltung gemeint. Gutes Weidemanagement ist die unabdingbare Voraussetzung für eine artgemäße und gesunde Haltung, weil es den Ziegen ein natürliches Fressverhalten ermöglicht (BARTH ET AL. 2013) und auch die Milchqualität beeinflusst (DECANDIA ET AL. 2007; D´URSO ET AL. 2007). Milch und Milchprodukte macht einen großen Anteil der Menschenernährung aus, deswegen gibt es viele Debatten über den positiven und negativen Auswirkungen von Milchprodukten. Eine Reihe von Studien hat gezeigt, dass die Milch von Ziegen, die auf Weiden gefüttert werden, reich an ungesättigten Fettsäure und Konjugierten Linolsäuren (KLS) ist (MORAND-FEHR ET AL. 2007, TSIPLAKOU ET AL. 2010).

Erstens ist das Ziel dieser Studie die repräsentative Erhebung des spezifischen Weidemanagements und der Haltungsbedingungen auf 52 deutschen Bio-Milchziegenbetrieben mit Weidehaltung. Zweitens, im weiteren Verlauf stehen Betriebsbesuche für Milchprobenahme und eine Analyse der Milch auf Inhaltstoffe ausgewählter Betriebe auf dem Arbeitsplan.

Schlüsselworte: ökologische Landwirtschaft, Milchziegenhaltung, Weidehaltung, Milchzusammensetzung

Förderzeitraum:
07.02.2017 - 06.11.2017

Institut:
Universität Kassel Fachgebiet Ökologischer Land- und Pflanzenbau Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften

Betreuer:
Dr. Daniel Kusche

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