Nachhaltiges Entwerfen in der Architektur

Stipendiatin/Stipendiat: Olivia Jorgji

Das Hauptziel dieses Forschungsprojektes hat eine Reihe von Fragen zu den Bedingungen des Bausektors auf dem albanischen Territorium gestellt, mit dem Ziel, die ökologische und wirtschaftliche Zuverlässigkeit von Nach- und Neubauten unter Berücksichtigung der Umweltwirkungen beider Methoden ans Licht zu bringen.

Mehr als 60% der Einwohner von Tirana leben in den Wohngebäuden der alten kommunistischen Periode, die mit vorgefertigten Elementen ohne Qualität gebaut wurden.

Laut EUROSTAT 2014 macht der Gebäudesektor 26,9% des Endenergieverbrauchs in Albanien aus. Aufgrund der großen Anzahl von Altbauten bietet dieser Bereich das höchste Energiesparpotenzial. Eingriffe sind jedoch nicht immer möglich, und um erhebliche ökologische Einsparungen zu erreichen, können sich die staatlichen Maßnahmenprogramme nicht allein auf die physische Verbesserung bestehender Gebäude stützen.

Dieses Projekt analysiert die potenziellen ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen von drei Interventionsmethoden: Standard und anspruchsvolle Sanierung und Neubau.

Die Analyse berücksichtigt die Auswirkungen von Interventionsszenarien über den gesamten Lebenszyklus eines bestehenden Gebäudes. Eine Rahmenskala mit dem Ziel den Wert eines Gebäudes in einem bestimmten Zeitraum während seines Lebenszyklus zu schätzen, definiert ist.

Zeitliche Veränderungen des Wertes der Gebäude sind durch die Wirkungskurve dargestellt. Der Vergleich der erzeugten Werte potenzieller Umweltauswirkungen und deren Zuordnung zu den Wertänderungen der Gebäude ermöglicht es, die Wahl der gewünschten und/oder vereinbarten Kombination zu treffen. Die Ergebnisse der SLED-Studie für Albanien (Dez 2015) sind als Berechnungsgrundlage herangezogen. Für die Umweltbewertung der Gebäudetypen ist die sbs Building Sustainability Software des Fraunhofer IBP eingesetzt. Die Modelle für die Variante "Neubau" sind nach den Anforderungen der EnEV definiert.

Um Fragen zu beantworten wie: Gibt es eine Möglichkeit, die Energieeffizienz des Gebäudes gegenüber dem bestehenden Zustand zu verändern, bis wir eine komfortable Wohnstruktur erreichen, ohne die Umwelt zu belasten? Kann meine Heimatstadt eine solche Entwicklung fördern? -das Projekt schließt als Studie über den umweltökonomischen Wert von Interventionsfällen im albanischen Bausektor ab.

Die aus der Bewertung der definierten Interventionen ermittelten Ergebnisse liefern ein Vorhersagemodell für zukünftige alternative Lösungen, insbesondere in der frühen Planungsphase. Die Entscheidungsfindung durch dieses Modell kann eine Nachhaltigkeitsstrategie zur Verbesserung der Energieeffizienz im albanischen Gebäudesektor fördern.

Durch die Verwendung von LCA und LCC als Bewertungsinstrumente ist es möglich, zuverlässige Ergebnisse zu erzielen und offene Diskussionen für zukünftige Studien in diesem Bereich zu führen.

Förderzeitraum:
07.02.2018 - 06.02.2019

Institut:
Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP EeBGuide

Betreuer:
Rafael Horn

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