Grüne Infrastruktur als ein Weg zur nachhaltigen Regenwasserbewirtschaftung - Potenzial von dezentralen Regenwassermanagementmaßnahmen

Stipendiatin/Stipendiat: Ewelina Skulimowska

Thema meines Forschungsaufenthaltes war die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung und ihre Anwendung in einem Wohngebiet in Polen. Zu diesem Zweck habe ich eine neue Einfamilienhaussiedlung in der Nähe von meiner Heimatstadt Krakau gewählt, mit dem Bauträger kontaktiert und schließlich die notwendige Daten erhalten. Auf dieser Grundlage habe ich ein Regenwasserkonzept für das Gebiet bearbeitet.

Ziel der dezentralen Regenwassermanagement und dadurch auch Ziel meines Projektes ist das Regenwasser vor Ort zu bewirtschaften, ohne Ableitung in die Kanalisation, sodass der natürliche Wasserhaushalt erhalten werden kann. Ein wichtiges Problem in Stadtgebiete bezüglich Wassermanagement ist nämlich die hohe Flächenversiegelung, die zum erhöhten Oberflächenabfluss beiträgt.

Zur Maßnahmen der dezentralen Regenwasserbewirtschaftung gehören u.a. Mulden, Rigolen, Mulden-Rigolen und Dachbegrünung, die mit Versickerung und Retention von Niederschlagswasser verbunden sind.

Als Planungsgrundlagen wurden benötigt: Bebauungsplan, Regendaten von mindestens 10 Jahren und Bodendaten, besonders kf-Wert, der Bodendurchlässigkeit beschreibt. Rechtliche und technische Aspekte sind in Arbeitsblatt DWA-A 138 enthalten.

Der erste Schritt meines Projektes war die Bearbeitung von Daten in AutoCAD und ArcGIS. Danach folgte die Erstellung eines Modells im Programm STORM, die zur Bemessung und Planung von Regenwasserbewirtschaftungsanlagen dient, basierend auf Regelwerk DWA-A 138.

Im STORM erfolgte die Erstellung eines Modells und die Durchführung der drei Simulationen: zuerst für den sogenannten Ist-Zustand, der dem Bebauungsplan entspricht, und dann die Simulation der natürlichen unbebauten Zustandes als Referenzzustand. Der nächste Schritt war der Vergleich der Abflussganglinien der beiden Modelle.

Bei der Planung von Regenwasserbewirtschaftungsanlagen wichtig ist, dass die Abflussganglinie des Zustandes mit geplanten Maßnahmen so ähnlich wie möglich zu dem natürlichen Zustand ist. Schließlich habe ich die Regenwassermanagementmaßnahmen zu dem Modell eingetragen. Aufgrund der Abflussganglinienanalyse kann eine Schlussfolgerung gezogen werden, dass die geplante Maßnahmen nicht ausreichend für die Erstellung des Wasserhaushaltes sind, auch trotz der ausgeführten Anpassungen der Abmessungen. Ein Teil von Regenwasser muss in die Kanalisation abgeleitet werden. Der Grund dafür ist in erster Linie die große Geländeneigung. Außerdem ist wegen mittlerer Bodendurchlässigkeit auch große Flächenbedarf zu merken, die verfügbare Fläche ist aber nicht ausreichend.

Es gibt jedoch einige Verbesserungsmöglichkeiten. Eine gute Lösung wäre die Anwendung von teilversiegelten Oberflächenbefestigungen für Zufahrten, Parkplatz und die Straße. Anwendbar wäre auch ein Regenrückhaltebecken oder ein Regenteich, außerhalb aber des Siedlungsgebiets.

Förderzeitraum:
07.02.2018 - 06.02.2019

Institut:
Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH

Betreuer:
Prof. Dr. Heiko Sieker

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