Freisetzung von CO2 während des Deglazials: Rekonstruktion anhand von Borisotopen in Foraminiferen vom chilenischen Kontinentalrand

Stipendiatin/Stipendiat: Szabina Karancz

Die Rate des atmosphärischen CO2-Anstiegs ist höher als jemals zuvor in der Erdgeschichte. Das CO2-Level hat sich schon seit der Industriellen Revolution wegen der menschlichen Tätigkeiten verdoppelt. Die Tiefsee ist das größte Reservoir für Kohlendioxid, sie speichert 60-mal mehr CO2 als die Atmosphäre.

In diesem Projekt konzentrieren wir uns auf den südlichen Pazifikraum, der möglicherweise während der Deglazialperiode einen erheblichen Beitrag zu atmosphärischem CO2 leistete. Um einen Einblick zu erhalten, wie das Karbonatsystem des südlichen Pazifiks während dieser Zeit die atmosphärischen CO2-Veränderungen beeinflusst hat, rekonstruieren wir die Chemie der Karbonatsystems. Das Karbonatsystem umfasst sechs veränderliche Parameter, nämlich [CO2], [HCO3-], [CO32-], pH, Gesamtalkalität und gelöster anorganischer Kohlenstoff. Wenn mindestens zwei dieser Parameter bekannt sind, kann die gesammte Karbonatchemie und ihre Änderungen rekonstruiert werden.

Der pH-Wert war unsere gewählte Komponente, die wir durch Borisotopenmessung an Foraminiferen erhalten möchten. Basierend auf der zuvor gemessenen Elementzusammensetzung erwarten wir, dass der obere Meter unseres Kerns vom chilenischen Kontinentalrand die Deglazialzeit abdeckt. Basierend auf dem geochemischen Muster der letzten ca. 30000 Jahre zielt diese Studie darauf ab, zum Verständnis des heute anhaltenden CO2-Problems beizutragen. 

Förderzeitraum:
19.08.2018 - 18.08.2019

Institut:
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung Marine Biogeowissenschaften

Betreuer:
Prof. Dr. Jelle Bijma

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