The wine tourism and its effect on shaping the landscape. Analysis of rural development in wine regions across different German rural landscapes.

Stipendiatin/Stipendiat: Kristyna Kohoutkova

Die Landschaft repräsentiert unseren Lebensraum und den Raum unseres Alltags. Ihre Qualität wirkt sich auf das menschliche Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen aus. Der Charakter der Landschaft hängt von den lokalen natürlichen Bedingungen ab, und daher sind Landschaften Teil der lokalen Kulturen und tragen zur Identität der Menschen und Gemeinschaften vor Ort bei. Die Landschaft in Weinregionen trägt spezifische kulturelle Merkmale, die die Regionen für Touristen sehr attraktiv machen. Viele Forscher haben sich mit dem Thema nachhaltiger Entwicklung beschäftigt. Es gibt jedoch keine Forschung zum Zusammenhang zwischen Tourismus und Landschaftsqualität, die explizit in den Weinregionen durchgeführt wird. Dieses Projekt ist Teil einer Diplomarbeit. Das Projekt wird in Tschechien fortgesetzt und die Ergebnisse in beiden Ländern verglichen.

Ziel der Arbeit ist, den Einfluss des Tourismus auf den Landschaftscharakter zu untersuchen. Die Forschungsfrage ist, aus welchen Gründen sind Weinbaulandschaften interessante Reiseziele? Diese Forschungsfrage zielt darauf ab, Landschaftsmerkmale zu definieren, die für erfolgreiche touristische Destinationen notwendig sind. Die Antwort sollte helfen, potenzielle touristische Hotspots zu entdecken und einen nachhaltigen Tourismusplan dort zu entwickeln.

Die zweite Forschungsfrage ist, ob aktuelle Entwicklungen in der Landschaftsdynamik diesen touristischen Zielen wiedersprechen. Ziel dieser Forschungsfrage ist der Nachweis, ob hoch bekannte und bewertete Landschaften einem höheren touristischen Druck ausgesetzt sind als gewöhnliche Alltagslandschaften.

Die Arbeit untersucht zwei Weinregionen in Deutschland – Rheingau und Obere Mittelrheintal. Der größte Teil des Oberen Mittelrheintals ist zum UNESCO-Welterbe erklärt und zugleich Landschaftsschutzgebiet, während der Rheingau größtenteils nicht unter Natur- und Landschaftsschutz steht. Die Forschung erfolgt in zwei unterschiedlichen Detaillierungsgraden. Der erste Schritt der Arbeit arbeitet auf der Ebene der gesamten Weinregionen. Dieser Teil umfasst die Bewertung des Erholungspotenzials und die Analyse des Tourismus. Der zweite Teil der Arbeit ist detaillierter und arbeitet nur mit ausgewählten Kommunen. Dieser Teil analysiert die Planungsinstrumente und befragt Einwohner und Touristen in einer Umfrage.

Die Arbeit analysiert im ersten Schritt das Erholungspotential beider Weinregionen auf Ebene der einzelnen Gemeinden. Die einzelnen Indizes des Erholungspotenzials könnten die Ursachen für den geringen Touristenzustrom erklären. Die multikriterielle Methode zur Bewertung des Erholungspotenzials ermöglicht Maßnahmenvorschläge zur Regulierung des Tourismus.

Das Erholungspotenzial setzt sich aus mehreren individuellen erholungsbezogenen Indizes zusammen, nämlich dem Natürlichkeitsindex, dem Schutzindex, dem Gewässerindex, dem Index geologischer Stätten, dem Reliefindex, dem Index der Landschaftsdiversität, dem Index der Erreichbarkeit, dem Index der Erholungsgebiete und Abgeschiedenheitsindex. Der Tourismus wird anhand der Touristischestatistik analysiert. Die Verwendung von Indizes ermöglicht einen Vergleich zwischen Gemeinden. 

Aus den vorläufigen Ergebnissen geht hervor, dass das Obere Mittelrheintal ein etwas höheres Erholungspotential hat als der Rheingau. Die vorläufigen Ergebnisse Der Vergleich verschiedener tourismusstatistischer Indizes zeigt, dass mehr Touristen ins Mittelrhein kommen. Endergebnisse werden fertig, nachdem beide Regionen mit einem Untersuchungsgebiet in der Tschechischen Republik vergleichen wurden.

Förderzeitraum:
20.02.2022 - 19.02.2023

Institut:
Hochschule Geisenheim University Bereich Landschaftsarchitektur Institut für Landschaftsplanung und Naturschutz FG Landschaftsentwicklung

Betreuer:
Prof. Dr. Eckhard Jedicke

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