Membranpermeable HBV-Kapside als universell-Epitop-Träger für die Induktion einer robusten B- und T-Zell-Antwort

Stipendiatin/Stipendiat: Younes Husria

 

 

Membranpermeable HBV-Kapside als universelle Epitop-Trägerfür die Induktion einer robusten B- und T-Zell-Antwort

 

 

Weltweit gesehen stellt Hepatitis B  ein ernstes Gesundheitsproblem dar. Derzeit leiden weltweit ca. 250-300 Mio. Menschen an einer chronischen Hepatitis-B-Virus (HBV)-Infektion, von denen jährlich ca. 600.000 bis 800.000 Menschen an den Folgen der Infektion versterben (Burns et al., 2014; Gerlich, 2013).

Bei der chronischen HBV-Infektion fehlen T-Zellantworten häufig ganz. Das heißt, dass die T-Zellantwort eine gewisse Viruskontrolle vermitteln kann und eine Wiederherstellung der T-Zellantwort eine  vielversprechende Möglichkeit darstellt, durch die Spezifität der T-Zellenantwort die infizierten Zellen endgültig zu eliminieren.

 

 Ziel des Projekts:

 Was:

 Therapeutischer Impfstoff gegen Hepatitis B  Virus

 

 Warum:

 Aktuelle Therapien sind nicht kurativ. Außerdem sind 5%  der  Weltbevölkerung chronisch mit  dem HBV infiziert

 

 Wie:

 Induktion einer robusten Immunantwort gegen  Hepatitis B  Virus

 

Gegenwärtig sind 5 Prozent der Weltbevölkerung chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert. Aufgrund der globalen Bedeutung wäre es von großem Nutzen, eine Technologie zu entwickeln, die eine weitere Ausbreitung der HBV-Infektion mit Übergang in eine Leberzirrhose und ein Hepatozelluläres Karzinom (HCC) verhindert.

Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung einer Technologie (neuartige Plattform auf Basis von zellpermeablen Träger-Kapsiden), die über einen Strep-Tag Streptavidin-PreS1/S2 binden kann, um eine robuste B- und T-Zellantwort zu induzieren.

Dieses erfolgte mittels Beladung der TLM-Trägerpartikel mit Streptavidin-PreS1/S2 von HBV-Oberflächenproteinen. Durch die geordnete Struktur soll es einerseits zu einer effizienten humoralen Immunantwort kommen und andererseits soll durch die Membranpermeabilität ein Transfer der Partikel ins Cytoplasma und eine proteasomale Degradation erlaubt werden, um eine effiziente Beladung von MHC-Klasse I-Komplexen für die Induktion einer T-Zellantwort zu erzielen.

  Umweltaspekte:

  •  Die Synthese der Virostatika (Tenofovir, Lamivudine, Adefovir) geht mit einer Belastung der Umwelt einher
  •  Reduktion des Risikos der Kontamination von Blut- und Biomedizinprodukten durch HBV
  •  Verminderung der Menge an infektiösen Abfällen deren Entsorgung sehr aufwändig ist : 
  1. Entsorgung in der Sondermüllverbrennungsanlage ·
  2. Kosten für die Verpackung, Transport und Inaktivierung von infektiösem Abfall: bei mind. 105 °C und einer Einwirk-zeit von 25 Minuten

   Arbeitsmethoden und -techniken:

  • Herstellung eines monomeren Streptavidin-PreS1/2-Fusionsproteins
     
  • Herstellung eines Wildtyp-Core- und  TLM-Fusionsproteins  
  • Beladen der TLM-Kapsid-Träger mit Streptavidin-PreS1/2
     
  • Immunisierung von Mäusen und Charakterisierung der B-Zellantwort
     
  • Eliminierung chronisch HBV-infizierter Zellen durch die Induktion einer robusten T-Zell-Antwort bei Mäusen.

 

Förderzeitraum:
01.12.2016 - 31.10.2017

Institut:
Paul-Ehrlich-Institut Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel

Betreuer:
Prof. Dr. Eberhard Hildt

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