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20.09.2014 |
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#juzuvie2014 - Workshop: Meeresnaturschutz - Nord- und Ostsee: Schönheit, Bedrohung und Schutz

Newsticker
Jugendkongress Biodiversität 2014 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Mario Löscher
Vermeintlich »grüne« Einrichtungen wie Offshore-Windparks können für Meeresvögel wie die Lachmöwe zur Todesfalle werden.
Jugendkongress Biodiversität 2014 © Deutsche Bundesstiftung Umwelt/Peter Himsel
Prof. Dr. Henning von Nordheim (BfN) diskutierte mit den Jugendlichen, wie die Meere besser geschützt werden können.
Forderungen © Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Von Maxim Podobed

„Meeresnaturschutz – was ist das eigentlich?“ – Mit dieser Frage leitete Prof. Dr. Henning von Nordheim, wissenschaftlicher Direktor für Meeres- und Küstennaturschutz der Außenstelle Vilm (BfN), den Workshop „Schönheit, Bedrohung und Schutz der biologischen Vielfalt der Nord- und Ostsee“ ein.

Im Grunde unterscheidet sich der Naturschutz in den Meeren kaum vom Naturschutz an Land. Das Hauptziel ist, ursprüngliche Ökosysteme zu erhalten und besonders in vom Menschen übernutzten Gebieten naturnahe Zustände wiederherzustellen. Die Probleme, mit denen Meeresnaturschützer kämpfen, sind jedoch anders geartet als an Land.

Vor allem die extrem intensive Fischerei gefährdet das Überleben zahlreicher Meeresbewohner an den deutschen Meeresküsten. Bereits fast ausgerottet wurden z. B. die Austern in der Nordsee. Das ist für das gesamte Ökosystem enorm schädlich, da Austernbänke gleichzeitig beliebte Laichplätze für Fische sind.

„Wäre denn eine Wiederansiedlung von Austern denkbar?“ – eine spannende Diskussionsfrage, zu der sich auch Prof. Dr. von Nordheim äußerte. Er gab zu bedenken, dass es alles andere als sinnvoll sei, Arten wiederanzusiedeln, wenn in der Praxis noch keine umfassenden Schutzmaßnahmen in Kraft sind.

Selbst im Nationalpark Wattenmeer setzen Fischer immer noch Bodenschleppnetze ein, in denen enorm viel Beifang verendet. Auch Landschaften am Meeresboden, wie z. B. Riffe, werden dadurch zerstört. Insbesondere in der Ostsee gefährden auch weiterhin Stellnetze die biologische Vielfalt - in diesen verfangen sich selbst Schweinswale, Kegelrobben, aber auch seltene Vogelarten, wie z. B. Prachttaucher.

Vor weitere Probleme stellen die Meeresnaturschützer aufkeimende Bestrebungen, an deutschen Meeresküsten verstärkt Aquakulturen zu fördern. Das ist mit zig Gefahren und Risiken verbunden. So könnten nicht in Nord- oder Ostsee beheimatete Arten aus den Zuchtbecken in die Meere ausbrechen und heimische Arten verdrängen, zudem müssen für eine Zucht von Raubfischen, weitere Fische als deren Futter in den Meeren eingefangen werden – eine absurde Tatsache, die für gewaltiges Kopfschütteln bei den Workshop-Teilnehmern sorgte.

Aber auch vermeintlich „grüne“ Einrichtungen, konkret die umstrittenen Offshore-Windparks im Nationalpark Wattenmeer, stellen, durch den enormen Unterwasserlärm, den sie verursachen, eine ernst zu nehmende Gefahr für empfindliche Meereslebewesen dar. Für Vögel können zudem auch die Rotoren der riesigen Windräder zur Todesfalle werden. In einer längeren Diskussionsrunde wurden die Hintergründe, sowie die tatsächlichen Vor- und Nachteile dieser Windparks ausführlich reflektiert.

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