#juzuvie2014 - Workshop: Genetische Ressourcen - Wie gehen wir mit indigenem Wissen um?
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Von Sabrina Cappello und Annika Peters
Für die meisten Teilnehmer des Workshops war die Thematik völlig neu, so dass Dr. Dr. Horst Korn vom BfN zunächst Hintergrundinformationen lieferte und rechtliche Grundlagen erläuterte. Diese gaben einen direkten Anstoß für viele ethische und politisch-rechtliche Fragestellungen, die die Komplexität des Themas verdeutlichen.
Viele Biotope sind das Reservoir genetischer Vielfalt, die sich nicht nur kulturell sondern auch wirtschaftlich nutzen lassen. Der genetische Code einzelner Pflanzenwirkstoffe sowie das Wissen über ihren Gebrauch und Anwendung spielen in der Arzneimittelforschung eine große Rolle. Doch ist die Frage, wem dieses Wissen und die damit erwirtschafteten Gelder gehören, oft undurchsichtig und unverständlich.
Ein großes Problem dabei ist die scheinbare Unvereinbarkeit von wirtschaftlichen Interessen und sozialer Gerechtigkeit. Darf ein Staat oder ein Pharmakonzern ehemals frei zugängliche Ressourcen für sich beanspruchen, als Staatseigentum deklarieren und die daraus erzielten Gewinne nur zu einem minimalen Teil der indigenen und lokalen Bevölkerung zurückgeben?
Gesetzlich ist eine Übereinkunft über eine einheitliche und faire Regelung aufgrund der vielen mitwirkenden Parteien äußerst komplex und zeitaufwendig. Daher hinkt das Patentrecht dem biotechnologischen Fortschritt hinterher und ermöglicht Absurditäten, wie beispielsweise das Exportverbot biologischen Materials bei gleichzeitiger legalen Weitergabe der im Material enthaltenen Informationen.
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